SCHUTZIMPFUNG GEGEN MYXOMATOSE & RHD

  • Symptome von Myxomatose und RHD
  • Wie Du Dein Kaninchen schützt
  • Wirkstoff & Kosten der Schutzimpfung

Kaninchen sind beliebte Haustiere, doch auch sie sind empfänglich für Infektionskrankheiten. Diese verlaufen nicht selten tödlich und bereiten damit einem Kaninchenleben ein frühes Ende. Die Hauptrollen spielen dabei die Myxomatose und die Rabbit Haemorrhagic Disease (kurz RHD). Wie Ihr die Symptome erkennt und vor allem, wie Ihr Eure Kaninchen schützen könnt, erfahrt Ihr auf dieser Seite.

Inhalt

Myxomatose: So gefährlich ist die Kaninchenpest

Die Myxomatose, auch Kaninchenpest genannt, ist eine hochansteckende Kaninchenseuche, die nicht selten tödlich verläuft. Sie wird durch Viren ausgelöst, die vorwiegend über blutsaugende Insekten wie den Kaninchenfloh und die Stechmücke übertragen werden. Kaninchen können sich aber auch über kontaminiertes Futter sowie Kontakt mit erkrankten Artgenossen anstecken.

Symptome der Myxomatose

Die typischen Symptome treten gewöhnlich drei bis neun Tage nach der Infektion auf. Die Ausprägungen können von Fall zu Fall sehr unterschiedlich sein. Sichtbar können knotige Hautverdickungen oder auch Schwellungen in der Unterhaut werden. Diese Schwellungen treten meist im Gesicht auf, besonders deutlich an den Augenlidern, der Nase und den Lippen. Doch auch der Rachen kann betroffen sein, was dazu führen kann, dass erkrankte Kaninchen nicht mehr schlucken und fressen können. Neben dem Gesicht können die Schwellungen auch im Bereich des Afters und der Geschlechtsorgane auftreten. Durch eine zusätzliche Infektion mit Bakterien kann es zu eitrigem Ausfluss aus Nase und Augen sowie zur Lungenentzündung kommen.

Die meisten Kaninchen sterben in der Regel nach einigen Tagen bis Wochen an Entkräftung. Die Sterblichkeitsrate ist bei der Myxomatose enorm hoch. Eine direkte Therapie gegen die Kaninchenpest existiert derzeit nicht, daher sind prophylaktische Maßnahmen in Form von Schutzimpfungen dringend zu empfehlen. Weitere Informationen zur Myxomatose erhältst Du im Ratgeber zu Myxomatose.

Rabbit Haemorrhagic Disease (RHD): So gefährlich ist die Viruserkrankung für Kaninchen

Die Rabbit Haemorrhagic Disease (RHD) ist eine der gefürchtetsten Kaninchenkrankheiten und verläuft bei ungeimpften Kaninchen fast immer tödlich. Das Virus wurde erstmals 1984 in China nachgewiesen und breitete sich von dort seuchenartig aus. Mittlerweile kommt die Krankheit nahezu weltweit vor. Erreger der Hämorrhagischen Kaninchenkrankheit sind das klassische RHD-Virus sowie seine Variante, das RHD2-Virus, welches 2010 zum ersten Mal nachgewiesen wurde. An dem RHD2-Virus können auch Kaninchen sterben, die nur gegen RHD1 geimpft sind. In Deutschland wurden die ersten Fälle von RHDV-2-Infektionen 2013 / 2014 nachgewiesen, in Österreich im Jahr 2016. Inzwischen wird in Deutschland RHD vor allem durch das RHD2-Virus ausgelöst. Die RHD-Viren sind äußerst widerstandsfähig und in der Umwelt bis zu drei Monate überlebensfähig. Daher ist die Ansteckung auf verschiedene Weise möglich: durch direkten oder indirekten Kontakt zwischen Artgenossen, über das Futter, aber auch durch Insekten.

Symptome der RHD

Häufig verläuft die Krankheit so schnell, dass gesund erscheinende Kaninchen plötzlich, ohne weitere Auffälligkeiten, versterben. Werden Symptome beobachtet, dann handelt es sich meistens um Appetitlosigkeit, Blutungen aus den Körperöffnungen, sowie innere Blutungen, Krämpfe und Erstickungserscheinungen. Neben der akuten Verlaufsform kommen selten schwächere Krankheitsformen vor. Erkrankte Tiere sind apathisch, haben meist Fieber und weniger Appetit. Aber Vorsicht: Überlebende, scheinbar wieder gesunde Kaninchen, scheiden das Virus weiter aus und auch eine Neuinfizierung ist nicht ausgeschlossen. Der beste Schutz für Kaninchen besteht in einer RHD1/RHD2 Impfung. Weitere Details zu dieser Erkrankung findest Du im Ratgeber zu RHD.

Die Schutzimpfung für Dein Kaninchen

Aufgrund des dramatischen Verlaufs und der fehlenden Therapiemöglichkeiten sind Präventionsmaßnahmen bei Myxomatose und RHD umso wichtiger. An erster Stelle steht hier der Schutz durch eine Impfung.

Dabei klassifiziert die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet), die das führende Gremium in Sachen Impfempfehlungen bei Tieren darstellt, RHD und Myxomatose als „Core-Impfungen“; das heißt, dass jedes Kaninchen zu jeder Zeit gegen diese Erkrankungen geschützt sein sollte, unabhängig von seiner Haltungsform (Innen- oder Außenhaltung).

Hier finden Sie ein Interview von Dr. Miriam Holbach mit Dr.Laura Imhof, Heimtierspezialistin aus München zur Kaninchenimpfung.

Wir beantworten Deine Fragen rund um die Schutzimpfung

Wir haben im Folgenden einige häufig gestellte Fragen inklusive Antworten zusammengestellt, bitte denk jedoch dran: Impfen ist eine individuelle Angelegenheit und so kannst Du Dich bei Fragen rund um dieses Thema jederzeit an das Team der Tierarztpraxis Deines Vertrauens wenden! Sie beraten gerne und können in einem Gespräch etwaige Unklarheiten beseitigen.

Prophylaxe ist der beste Schutz für Dein Kaninchen!

Leider gibt es bei unseren Hauskaninchen noch immer Seuchen, für die es keine konkreten Therapiemöglichkeiten gibt und die somit häufig und schnell zum Tode führen. Daher sollten Kaninchen unbedingt – unabhängig von ihren Haltungsbedingungen – gegen die Myxomatose sowie gegen die RHD (Rabbit Haemorrhagic Disease) Typ 1 und 2 geimpft werden. Hierfür gibt es praktischerweise einen Kombinationsimpfstoff, der Dein Kaninchen gleich vor allen drei Erkrankungen schützt. Diese Impfung kann bei Deinem Liebling ab einem Alter von 5 Wochen durchgeführt werden und sollte einmal jährlich aufgefrischt werden. Hierzu berät Dich das Team Deiner Tierarztpraxis jederzeit gern!

Weitere Informationen zu Infektionskrankheiten bei Kaninchen, sowie Wissenswertes zu Haltung und Fütterung findest Du auch in unseren Tierhalterbroschüren, welche Du Dir kostenlos und ganz einfach unter folgendem Link runterladen kannst:

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