Lexikon
Hier erklären wir dir alle wichtigen Begriffe rund ums Thema Tiergesundheit, die du als Tierbesitzer:in kennen solltest.
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A
Adjuvant / Adjuvans
Hilfsstoff, der die Wirkung eines Arzneistoffes – auch der einiger Impfungen – verstärkt.
Aktive Immunisierung
Bei der aktiven Immunisierung werden abgeschwächte oder tote Antigene verabreicht, die das Immunsystem zur Bildung spezifischer Antikörper anregt, selbst jedoch keine Erkrankung verursachen.
Anämie
Von einer Blutarmut (Anämie) spricht man bei einem Mangel an rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin) und/oder roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und damit einem zu geringen Anteil an Blutzellen im Körper.
Anthropozoonose
Infektionskrankheit, bei der Erreger von Menschen auf Wirbeltiere übertragen werden.
Antigen
Unter einem Antigen wird eine Substanz verstanden, die den Organismus zur Bildung von Antikörpern anregt. Häufig sind dies Oberflächenstrukturen von Erregern (Bakterien, Viren usw.).
Antikörper (Immunglobuline)
Vom Körper produziertes, spezifisches Protein, das passgenau an ein Antigen binden kann.
Antikörpertiter
Ein Maß für die Konzentration von Antikörpern (Antikörperspiegel) im Blutserum. Impftiter können bestimmt werden, um den Erfolg einer aktiven Immunisierung zu beurteilen.
Auffrischimpfung
Oder auch „Booster-Impfung“ – erfolgt nach der Grundimmunisierung, um die spezifische Immunität aufrechtzuerhalten. In welchem Abstand die Auffrischungsimpfungen erfolgen müssen, richtet sich nach Krankheit und Impfstoff.
B
Blutzucker
Die Konzentration von Glucose im Blut wird als Blutzucker oder Blutzuckerspiegel bezeichnet.
C
Core-Impfung
Jedes Tier sollte zu jeder Zeit gegen diese Erkrankung geschützt sein.
E
Ektoparasit
Auch als Außenparasit bezeichnet, lebt er an der Körperoberfläche, meist an der Haut, seines Wirtes. Stechmücken, Flöhe, Läuse, Zecken und Fliegen zählen u.a. zu dieser Gruppe von Parasiten.
Endemiegebiet
Eine Region, in der eine bestimmte Erkrankung auftritt.
Endoparasit
Auch als Innenparasit bezeichnet, lebt er im Körperinneren (beispielsweise in Organen wie Darm, Herz oder Lunge) seines Wirtes. Zu dieser Gruppe von Parasiten zählen v.a. Einzeller und Würmer.
Endotoxin
Bestandteile der Zellwand von gramnegativen Bakterien, die eine Immunreaktion hervorrufen und eine Entzündung erzeugen können.
Epidemie
Eine Infektionskrankheit, die zeitlich und regional begrenzt auftritt und durch eine starke Häufung von Krankheitsfällen gekennzeichnet ist.
Exotoxine
Giftstoffe, die von Bakterien gebildet und abgegeben werden und die unterschiedliche Auswirkungen auf den Körper haben können.
G
Generationszeit
Durchschnittlicher zeitlicher Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Generationen.
Glukosurie
Die vermehrte Ausscheidung von Glucose im Urin. Häufig ist Diabetes mellitus die Ursache.
Grundimmunisierung
Die Grundimmunisierung dient der Ausbildung einer stabilen Immunität gegen bestimmte Erreger. Sie besteht meist aus ein, zwei oder drei Impfungen im Abstand von mehreren Wochen. Die durch die Grundimmunisierung aufgebaute belastbare Immunität muss anschließend durch regelmäßige Auffrischimpfungen („Booster-Impfungen“) aufrechterhalten werden.
H
Hyperglykämie
Der Anstieg des Blutzuckerspiegels über den Normwert.
Hypoglykämie
Die Absenkung des Blutzuckerspiegels unter den Normwert.
I
Immunität
Die Immunität beschreibt die Unempfindlichkeit eines Organismus gegenüber bestimmter Erreger. Sie besteht zum einen aus einem erworbenen Immunschutz, der durch das Vorhandensein spezifischer Antikörper gekennzeichnet ist. Dies ist nach einer überstanden Infektion oder nach der Impfung der Fall. Zum anderen verfügt der Organismus über einen unspezifischen, angeborenen Abwehrmechanismus.
Immunologische Lücke
Hunde- und Katzenwelpen nehmen Antikörper des Muttertiers (maternale Antikörper) über die Biestmilch (Kolostrum) auf, wodurch sie nach der Geburt einige Wochen gegen bestimmte Krankheitserreger geschützt sind. Diese maternalen Antikörperspiegel sind jedoch von Tier zu Tier individuell hoch und nehmen auch unterschiedlich schnell wieder ab. Sind die maternalen Antikörperspiegel noch sehr hoch, können sie Impfungen unwirksam machen. Die Phase allmählich abfallender maternaler Antikörper und der nach einer Impfung langsam ansteigende Spiegel körpereigener Antikörper wird immunologische Lücke genannt – zu dieser Zeit sind Welpen nicht sicher vor Krankheitserregern geschützt. Um einer Lücke im Impfschutz vorzubeugen, sind konsequente, engmaschige Impfintervalle in dieser Phase besonders wichtig. Zudem gibt es auch spezielle Welpenimpfstoffe, die hohe Spiegel maternaler Antikörper überwinden können.
Immunstatus
Der Immunstatus gibt Auskunft über den Zustand des Immunsystems und die Fähigkeit Krankheitserreger abzuwehren, also eine adäquate Immunantwort hervorzurufen. Dein Tierarzt/deine Tierärztin kann den Immunstatus deines Lieblings mit Hilfe eines Blutbildes bestimmen.
Immunsuppression
Die unspezifische Unterdrückung der Immunreaktion wird als Immunsuppression bezeichnet. Bestimmte Arzneimittel, Vergiftungen, Infektionen oder Tumore können beispielsweise das Immunsystem unterdrücken.
Infektionsdosis
Unter der Infektionsdosis versteht man die zur Ausbildung einer Infektion notwendige Erregermenge.
Infektionsdruck
Der Infektionsdruck charakterisiert die Infektionsgefährdung. Er beschreibt das Risiko einer Infektion unter gegebenen Bedingungen in einer bestimmten Zeit.
Infektionskrankheit
Eine Infektionskrankheit ist eine Krankheit die durch das Eindringen oder die Vermehrung eines Erregers (Viren, Bakterien, Pilze, Einzeller usw.) in einem Organismus hervorgerufen wird.
Inkubationszeit
Die Zeitspanne zwischen dem Zeitpunkt der Ansteckung (Infektion) und dem Auftreten der ersten Krankheitssymptome wird Inkubationszeit genannt. Sie ist bei den verschiedenen Infektionskrankheiten unterschiedlich lang (zwischen wenigen Stunden bis zu mehreren Wochen, in Ausnahmefällen Monate bis Jahre) und abhängig vom infizierten Tier, seinem Immunstatus, sowie von Art und Infektiosität des Erregers und der aufgenommenen Erregermenge.
Insulin
Insulin ist sowohl bei Menschen als auch bei Tieren das Hormon, welches die Aufnahme von Zucker (Glucose) in Körperzellen reguliert und wirkt daher senkend auf den Blutzuckerspiegel.
Inzidenz
Die Anzahl neu aufgetretener Krankheitsfälle innerhalb einer Population in einem bestimmten Zeitraum.
K
Keratokonjunktivitis sicca
Als Keratokonjunktivitis sicca des Hundes, kurz KCS, bezeichnet man eine Entzündung der Hornhaut und der Bindehaut als Folge von unzureichender Tränenproduktion.
Ketone
Der Begriff „Ketone“ oder „Ketonkörper“ bezeichnet Abbauprodukte des Fettstoffwechsels. Wenn Körperzellen über einen längeren Zeitraum nicht ausreichend Glukose erhalten – im Hungerzustand oder wenn im Fall von Typ-1-Diabetes nicht ausreichend Insulin vorliegt –, verbrennt der Körper Fett statt Glukose. In geringen Mengen stellen Ketonkörper eine wichtige Energiequelle dar, ein Überschuss kann jedoch schädliche Auswirkungen haben.
Kombinationsimpfstoff
Dies ist ein Impfstoff, der Antigene oder Antigenkomponenten mehrerer Erreger enthält. Vorteil ist, dass dein Tier nur einmal „gepikst“ werden muss, um vor verschiedenen Erkrankungen geschützt zu werden.
L
Lebendimpfstoff
Lebendimpfstoffe enthalten vermehrungsfähige, jedoch abgeschwächte und nicht mehr krankmachende Erreger.
M
Maternale Antikörper
Diese sind von der Mutter auf das Neugeborene vor der Geburt oder durch die Biestmilch (Kolostrum) übertragene spezifische Antikörper, die das Neugeborene über einen gewissen Zeitraum vor bestimmten Krankheiten schützen.
Mischinfektion
Eine Mischinfektion ist die zeitgleiche Infektion mit mehreren Erregern.
N
Non-Core Impfung
Sind Impfungen, die nicht zwangsläufig für alle Tiere notwendig sind. Eine Impfung wird unter bestimmten Bedingungen (je nach Haltung, Alter etc.) empfohlen. Das individuelle Impfprogramm deines Tieres sollte jedes Jahr beim Gesundheitscheck durch den Tierarzt/die Tierärztin ermittelt werden.
O
One Health
Die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt sind eng miteinander verknüpft. Unter dem One-Health-Ansatz versteht man die Zusammenarbeit verschiedener Bereiche wie der Human- und Tiermedizin und den Umwelt- und Agrarwissenschaften, um die Gesundheit der Menschen, Tiere und Ökosysteme nachhaltig ins Gleichgewicht zu bringen.
Otitis
Die Otitis ist die Entzündung des Ohres. Es wird zwischen der Otitis externa (Entzündung des äußeren Gehörkanals), Otitis media (Entzündung des Mittelohrs) und Otitis interna (Entzündung des Innenohrs) unterschieden.
P
Parasit
Ein Lebewesen, das dauerhaft oder vorübergehend auf oder in einem anderen Lebewesen lebt und diesen schädigt.
Passive Immunität
Hier werden bereits gebildete Antikörper eines anderen Tieres übertragen. Die übertragenen, körperfremden Antikörper schützen unmittelbar nach Verabreichung, werden jedoch innerhalb weniger Wochen wieder abgebaut. Eine langanhaltende Immunität wie bei der aktiven Immunisierung wird daher nicht erreicht.
Protozoen
Protozoen sind Organismen, die über nur eine einzige Zelle und über einen Zellkern verfügen.
S
Sekundärinfektion
Zweitinfektion – Zusätzliche Ansteckung eines bereits infizierten Tieres mit einem anderen Erreger.
Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet)
Impfempfehlungen nach aktuellem Stand der Wissenschaft werden für den veterinärmedizinischen Bereich von der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) herausgegeben. Sie nimmt auch die Einteilung von Core- und Non-Core-Impfungen vor.
T
Totimpfstoff
Impfstoff, der abgetötete Krankheitserreger beinhaltet.
Tröpfcheninfektion
Abgesonderte infektiöse Tröpfchen werden durch engen Kontakt von einem auf ein anderes Tier übertragen.
V
Vektor
Ein Organismus (z.B. Zecke, Floh oder Stechmücke), der als Krankheitsüberträger fungiert. Er transportiert einen Erreger (Viren, Bakterien, Protozoen) von einem Wirt zu einem anderen.
Vektorübertragene Krankheit
Eine Erkrankung, die durch Vektoren übertragen wird. Sowohl Menschen als auch Tiere können betroffen sein.
W
Wirt
Tiere, Menschen oder Pflanzen, die von einem Parasiten befallen sind. Parasiten nutzen ihre Wirte meist zum Schutz, zur Nahrungsaufnahme und/oder zum Transport aus.
Z
Zooanthroponose
Infektion, bei der die Erreger von einem Wirbeltier auf einen Menschen übertragen werden.
Zoonose
Infektionskrankheit, die vom Tier auf den Menschen sowie vom Mensch auf das Tier übertragen werden kann.
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