Das Angebot an Hundefutter ist unüberschaubar – achte vor allem auf eine artgerechte Ernährung
Das ist aber lecker! Burger, Pizza oder Salat – genau wie Menschen, haben auch unsere vierbeinigen Freunde unterschiedliche Vorlieben bei der Essensaufnahme. Gut also, dass kommerzielles Hundefutter als Trockenfutter und Nassfutter in den verschiedensten Geschmäckern angeboten wird. Doch wo liegen die genauen Unterschiede und was ist für das Lieblingstier besser? Grundsätzlich bestimmen die Inhaltsstoffe über den Gehalt von Hundenahrung. Das als „Alleinfutter“ gekennzeichnete Hundefutter versorgt den Hund unabhängig von der Konsistenz mit allen Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen, die er braucht. Neben dem ganz individuellen Geschmack unterscheiden sich Nass- und Trockenfutter aber noch in weiteren Eigenschaften.
Trockenfutter – die richtige Ernährung
Zwischen Trockenfutter und Nassfutter scheiden sich die Geister der Hundehalter. Aber egal für welche Variante du dich entscheidest: Es muss deinem Hund schmecken und ausgewogen sein. Die Zusammensetzung sollte sowohl tierische, als auch pflanzliche Zutaten enthalten. Stammt der Hund nicht vom fleischfressenden Wolf ab? Natürlich, aber durch ihre Domestizierung sind Hunde mittlerweile (durch bestimmte Enzyme) in der Lage, stärkehaltige Nahrung zu verdauen. Einfacher gesagt: Hunde haben sich an die Gewohnheiten der Menschen angepasst und dazu gehört auch ihre Ernährung.
Mit einem hochwertigen Trockenfutter kannst du dein Lieblingstier also ein Leben lang gesund ernähren. Mit der Kennzeichnung „Alleinfutter“ verpflichtet sich der Hersteller, dass alle lebenswichtigen Nährstoffe enthalten sind. Die zusätzliche Beimischung von Nahrungsergänzungsmitteln, wie Vitaminen und Mineralien können sich daher unter Umständen sogar schädlich für deinen tierischen Freund auswirken. Hunde haben ein viel empfindlicheres Verdauungssystem, das durch Überfütterung bestimmter Stoffe aus dem Gleichgewicht geraten kann.
Der große Unterschied zum Nassfutter besteht vor allem im Wassergehalt. Im Gegensatz zu Trockenfutter (3-12%) besteht Nassfutter für Hunde zu etwa 60 bis 80 Prozent aus Wasser. Dies ist aber auch der Grund, warum Nassfutter ein auffällig niedrigeres Mindesthaltbarkeitsdatum aufweist. Vor allem für die Lagerung ist Nassfutter äußerst unpraktisch. Angebrochene Packungen oder Dosen sollten innerhalb von zwei Tagen verzehrt werden. Hat dein Liebling mal weniger Hunger, lässt sich Trockenfutter leicht in die Packung zurück befördern.
Aufgrund des geringen Feuchtigkeitsanteiles musst du aber darauf achten, dass dein Hund immer ausreichend zu Trinken parat stehen hat. Ist dein Lieblingstier ein schlechter Trinker, kannst du dem Futter auch ab und zu etwas Flüssigkeit beimischen. Diese am besten in Zimmertemperatur servieren – zu kaltes Wasser könnte bei deinem Hund zu Bauchschmerzen führen. Solange dein Lieblingstier ein gesundes Gebiss hat, sollte das Einweichen aber nicht die Regel sein. Hochwertiges Trockenfutter kann den Abrieb von Zahnstein fördern – dazu müssen die Kroketten aber ihre reibende Eigenschaft aufrechterhalten. Als alleinige Zahnpflege reicht Trockenfutter für Hunde nicht aus.
Wieviel Futter ist gesund?
Der absolute Pluspunkt für Trockenfutter ist der saubere Fressplatz. Einfach die beim Fressen umhergeschmissenen Brocken einsammeln und wieder ab in den Fressnapf damit. Das ist nicht nur super praktisch, du kannst auch einen exakteren Ernährungsplan erstellen: die Trockenfutter-Kroketten abwiegen und einfach dosieren. Dabei darf ein mit Nassfutter ernährter Hund nicht die identische Menge an Trockenfutter erhalten, denn das gepresste Trockenfutter ist um einiges energiereicher. Wenn dein Hund unter Übergewicht leidet, solltest du dir überlegen, ob Nassfutter eine gute Alternative darstellen könnte, da dein Liebling davon größere Mengen fressen kann. Hat sich dein rundlicher Freund an Trockenfutter gewöhnt und eine Ernährungsumstellung steht nicht zur Auswahl, solltest du darauf achten, dass du die Leckerlis bereits aus der portionierten Futtermenge nimmst. So behältst du den Überblick über zusätzliche bzw. miteinberechnete Kalorien.
Futtertabellen findest du häufig auf der Verpackung oder auf der Herstellerseite. Beachte aber, dass das nur Richtwerte sein können. Merkst du, dass dein Hund schnell zunimmt, solltest du die Futtermenge reduzieren, bis dein Lieblingstier sein Optimalgewicht halten kann. Führe am besten ein Futtertagebuch, denn bringen alle Rationalisierungen nichts, solltest du einen Tierarzt aufsuchen und dich von ihm beraten lassen. Anhand deiner Daten kann er die Ursache des Übergewichts besser diagnostizieren.
Extrudiert oder kaltgepresst?
Immer häufiger können Hundehalter zwischen extrudiertem und kaltgepresstem Hundefutter entscheiden. Aber was bedeutet das? Obwohl Extrusion nichts weiter als einen Prozess beschreibt, wie man Masse mithilfe von Druck durch eine Öffnung in Form presst, betiteln Hersteller von Tiernahrung nur heißgepresstes Futter damit. Streng genommen wird das kaltgepresste Futter aber auch im Extrusionsverfahren hergestellt. Der Unterschied zum heißgepressten Futter liegt in der verwendeten niederen Temperatur beim Prozess – es gibt keine einheitliche Vorgabe, sie liegt aber meistens bei etwa 75°C.
Beim extrudierten Trockenfutter wird die Zutatenmasse bei Temperaturen von circa 120°C gegart. Hierbei wird dem Futter durch die hohen Temperaturen Feuchtigkeit entzogen und Keime effektiv abgetötet. Der große Vorteil laut Hersteller: Mehrfachzucker werden effektiv aufgespalten und sind somit leichter verdaulich. Wissenschaftlich ist das aber nicht belegt. Außerdem müssen durch die Hitze abgetötete Nährstoffe (zum Beispiel Vitamine) künstlich im Nachhinein wieder beigefügt werden. Bei kaltgepresstem Trockenfutter bleiben bei den geringen Temperaturen zwar viele Vitamine, Amino- oder Fettsäuren enthalten, aber es könnten auch Keime und Bakterien das Verfahren überleben.
Unsere Lieblingstiere sind uns wichtig und für ein langes Hundeleben ist eine gesunde Ernährung ein bedeutender Faktor. Mit dem richtigen Futter können Krankheiten verhindert und das Wohlbefinden unserer Vierbeiner gestärkt werden. Das Angebot an Sorten ist vielfältig und alte Vorurteile gegenüber Trockenfutter längst überholt. Falls du noch Fragen zur richtigen Ernährung deines Lieblingstiers hast, lass dich gerne von deinem Tierarzt beraten oder suche einen Tierernährungsberater auf.
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