Wie alt werden Katzen?

Experten einigten sich inzwischen auf eine neue Umrechnungsformel

Wie alt wird eine Katze im Schnitt und wie alt ist meine Katze in Menschenjahren?

Laut dem Guinness Buch der Rekorde ist im August 2005 die bis dato älteste Katze gestorben. Mit 38 Jahren und 3 Tagen lebte „Creme Puff“ aus Texas weit länger als jede durchschnittliche Hauskatze. Auch die zweitälteste Katze der Welt lebte in Texas und -unglaublich aber wahr – hatte den selben Halter. Jake Perry, der Besitzer der beiden ältesten Katzen der Welt (nicht miteinander verwandt) konnte sich das nur durch die ganz spezielle Ernährung der beiden Haustiger erklären. Die Vierbeiner bekamen von ihrem Herrchen unter anderem Speck, Eier, Spargel, Brokkoli und Kaffee mit Sahne zu fressen. Katzenexperten gehen aber eher von idealen klimatischen Bedingungen aus und einem abwechslungsreichen und zugleich behüteten Leben. Doch wie alt werden Katzen unter „normalen“ Bedingungen?

Umrechnung Katzenjahre in Menschenjahre

Da gab es doch eine Formel … Wenn es um Katzenjahre geht, rechnen viele Menschen gerne noch mit dem Umrechnungsfaktor 7. Sprich eine 6-jährige Katze wäre damit umgerechnet etwa im mittleren Alter von 42 Menschenjahren. Jedoch geht diese Rechnung nicht immer auf. Denken wir an die texanische Samtpfote mit ihrem stolzen Alter von 38 Katzenjahren. Umgerechnet müsste sie das unrealistische Alter von 266 Menschenjahren einnehmen.

Um dieser Diskrepanz entgegen zu wirken, einigte man sich inzwischen auf eine neue Formel. Diese besagt, dass eine Katze nach den ersten zwei Lebensjahren das vergleichbare Menschenalter von 24 Jahren erreicht hat. Nach ihrem zweiten Geburtstag rast die Lebenszeit nicht mehr ganz so geschwind an ihr vorbei. Für jedes weitere Katzenjahr erlangt der Vierbeiner nun nur noch weitere 4 Menschenjahre hinzu. Die 6-jährige Katze wäre somit 40 (24 + 4 * 4) Menschenjahre und Creme Puff immer noch satte 152 (24 + 36*4) Jahre alt. Das ist immer noch unvorstellbar alt, aber nicht mehr ganz so unrealistisch. Zum Vergleich: der nachweislich älteste Mensch der Welt – Jeanne Calment (21. Februar 1875 – 4. August 1997) – wurde 122 Jahre alt. Wobei es Gerüchte gibt, dass der Indoneser Mbah Ghoto 146 Jahre alt wurde. In seinem Fall fehlt jedoch die Beweiskraft, da es zum angeblichen Tag seiner Geburt noch kein Geburtsregister gab.

Freigänger

Genau wie bei Menschen hängt das Alter auch bei Katzen neben den Genen von äußerlichen Umständen ab. Erhält die Katze genug zu Fressen? Wird sie von Artgenossen drangsaliert? Lebt die Katze in einer gefährlichen Umgebung? Für eine streunende Katze ist ein sehr hohes Alter äußerst unwahrscheinlich, denn sie begegnet im Vergleich zur Hauskatze Unmengen an lebensbedrohlichen Hindernissen. Straßenverkehr, Gift, Infektionskrankheiten … all den Gefahren, vor denen wir unser Lieblingstier bewahren können, sind Straßenkatzen hilflos ausgeliefert. Auch der Befall von Parasiten ist bei freilebenden Katzen gefährlich. Die geschwächten Tiere haben dann kaum noch eine Chance gegen Viruserkrankungen wie FIP und FeLV. Ältere Studien aus Schweden und Frankreich zeigen, dass in den 80er Jahren die Lebenserwartung bei streunenden Katzen gerade mal bei 3-4 Jahren lag.

Deine Freigängerkatze kannst du mit Impfung und Entwurmung gegen einige Krankheiten schützen. Vor anderen Gefahren ist aber auch sie nicht gefeit. So besteht für deinen Freigänger beispielsweise an stark befahrenen Straßen immer noch ein erhöhtes Risiko. Zudem ist eine durchgehende Kontrolle der Nahrungsquellen so gut wie unmöglich. Immerhin kann dein Vierbeiner durch medizinische Versorgung und fürsorglicher Obhut ein weitaus höheres Alter anstreben, als eine wild streunende Katze. Ob du eine Freigänger- oder Wohnungskatze halten willst ist somit immer eine Abwägung der äußeren Umstände.

Ist dein Freigänger ein Kater, solltest du dich aber baldmöglichst für eine Kastration entscheiden. Zum einen mindert das die Angriffslust bei Revierstreitigkeiten und verhindert somit unnötige Blessuren und zum anderen ist im Regelfall sein Revier kleiner und es lauern dementsprechend weniger Gefahren.

Hauskatzen

Die größte Lebenserwartung haben Wohnungskatzen. Bei liebevollen Besitzern und guter Haltung können sie durchschnittlich etwa 15 – 18 Jahre alt werden. Jedoch ist auch ein Alter von 20 Jahren hier nichts Ungewöhnliches. Wichtig ist nur, dass die Fellnase keine Erbkrankheiten oder Unfälle erleidet. Unglücke verkürzen die Lebenserwartung vieler Katzen leider dramatisch. Angekippte Fenster, giftige Zimmerpflanzen und Chemikalien entpuppen sich immer wieder zur Todesfalle. Hier kannst du dich informieren, wie du deine Wohnung katzensicher gestaltest.

Auch gewisse Lebensmittel können für dein Lieblingstier gefährlich werden. Dazu gehören nicht nur Schokolade und Alkohol, die schon in geringen Mengen für deinen Schmusetiger giftig sind. Achte auch auf die Menge und die Inhaltsstoffe des ganz normalen Futters. Katzen fressen gerne mal über den Hunger hinweg, was sich auf das Gewicht des Lieblingstiers niederschlagen kann. Mit ausreichend Bewegung und einem ausgewogenen Speiseplan kannst du dem aber im wahrsten Sinne des Wortes spielend entgegenwirken. Wenn du also bezüglich Futter, Pflege, Fitness und medizinischer Versorgung optimal für deinen Schmusetiger sorgst, schafft es vielleicht auch deine Katze ins Guinness Buch der Rekorde.

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