Was Sie über Flöhe, Zecken und andere für Ihr Haustier schädliche Parasiten wissen müssen, wenn Sie mit ihm verreisen. 

Das Problem mit dem Verreisen 

Wir alle nehmen unsere vierbeinigen Freunde gerne auf Reisen mit, doch kann dieser immer beliebter werdende Trend mit einigen unerwünschten Folgen verbunden sein.  

Wenn Haustiere in parasitenverseuchte Gebiete reisen, die es in ihrem Heimatland nicht gibt, sind sie dem Risiko „exotischer“ Krankheiten ausgesetzt, auf die sie nicht vorbereitet sind und noch dazu ins Heimatland einschleppen können.  

Beispielsweise haben Wissenschaftlicher in Deutschland herausgefunden, dass 12,2% der aus dem Mittelmeerraum eingeführten Hunde bzw. Hunde, die mit ihren Tierhaltern dorthin verreist waren, Leishmaniose positiv waren. Eine gefährliche Krankheit, die von Sandmücken übertragen wird und die es in Deutschland nicht geben dürfte¹.

In Großbritannien kamen 92,3 % aller Zecken, die dem Tick Surveillance Scheme übermittelt wurden, von Hunden, die kürzlich verreist waren! Davon waren 44,1 % braune Hundezecke, die auf unsere vierbeinigen Freunde eine ganze Fülle von Erkrankungen, einschließlich Babesiose, übertragen können².

Vektorexpertin Laura Kramer sagt dazu:  

„Tierhalter verreisen mit ihren Hunden und Katzen in Gebiete, in denen bestimmte Krankheiten endemisch vorkommen, die es zuhause nicht gibt.“ 

Zahlreiche Parasiten können Ihr haustier im Visier haben und Krankheiten wie Babesiose und Herzwurminfektionen verbreiten. Erfahren Sie, warum sie sich ausbreiten was Sie tun können, um Ihren Hund oder Ihre Katze frei von Parasiten zu halten.

Viele Krankheiten breiten sich, wie eine Erkältung oder Grippe, direkt von einer Person zur anderen aus. Andere benötigen ein Transportmittel, um an ihr beabsichtigtes Opfer zu gelangen, ob es sich nun um mich, Sie oder Ihr Haustier handelt. Dies ist bei parasitären Erkrankungen der Fall. 

Es gibt Hunderte verschiedene Parasiten, doch zu den häufigsten gehören: 

Diese Arten unterscheiden sich erheblich in ihren Grundstrukturen: Beispielsweise sind Stechmücken Insekten, wohingegen Zecken zu den Arachniden (den Spinnentieren) gehören. Ihr Angriffsmodus unterscheidet sich ebenfalls: Stechmücken und Sandmücken fliegen zu ihrem Zielobjekt, wohingegen Flöhe springen, und Zecken gelangen auf ihren Wirt, indem sie ihm auflauern und auf ihn krabbeln, wenn das Tier an ihnen vorbei streift.

Gemeinsam ist Ihnen allerdings die Tatsache, dass sie als Vektor für Krankheiten. Mit anderen Worten: Sie übertragen Infektionen, wenn sie ihr Wirtstier stechen.

Für weitere Informationen zu diesem Grundkonzept schauen Sie sich unser informatives Video an. 

Warum schönes Wetter für Katzen und Hunden mehr Flöhe bedeutet

Klimaveränderung und saisonale Verschiebung beeinflussen, wo und zu welcher Jahreszeit Parasiten zu finden sind.  

Parasiten sind häufig winzig und können nur kurze Distanzen zurücklegen. Und dennoch können sie im Fell von Tieren oder im Gepäck eines Menschen Hunderte Kilometer zurücklegen. 

Bis vor kurzem trafen diese Arten auf eine natürliche Barriere: Das für sie zum Gedeihen so wichtige feuchtwarme Klima gab es nur in bestimmten Teilen Europas und nur zu bestimmten Jahreszeiten. 

Jetzt allerdings steigen die Temperaturen in ganz Europa. Dies bedeutet, dass sich die sogenannte Parasitensaison auf das ganze Jahr ausgedehnt hat und viele Arten in Gebieten gedeihen, die vormals zu kalt waren. 

Was dies für unsere Haustiere bedeutet 

Für Hunde und Katzen ergeben sich mehrere Konsequenzen: ganzjährige Behandlung. 

• Eine sogenannte Parasitensaison gibt es nicht mehr: Häufige Gefahren für Haustiere, wie Flöhe auf Katzen oder Hunden, haben jetzt das ganze Jahr über Saison.  
• Geografische Ausbreitung. Viele Parasiten, die sich früher auf Südeuropa, und noch weiter südlich, beschränkten, sind jetzt in Nordeuropa wie Holland, Deutschland und Großbritannien zu finden. 
• Einschleppung exotischer Arten. Ein Parasit, der wie die Tigermücke vormals als exotisch eingestuft wurde, kann jetzt in Teilen von Nordeuropa gefunden werden. 

Dies bedeutet, dass Parasiten über einen längeren Zeitraum Krankheiten verbreiten können und alle europäischen Länder sich mit neuen Spezies auseinandersetzen müssen, die nie zuvor gesehene Krankheiten einschleppen. 

Viele Tierkrankheiten wie Leishmaniose, die bei unseren Haustieren zu Organversagen führen kann, sind jetzt in bestimmten Teilen Europas endemisch anzutreffen. Andere, wie die Babesiose, verbreiten sich schnell. 

Schützen Sie Ihre Haustiere – wo immer sie sich aufhalten 

Wenn Sie mit Ihrem Haustier verreisen, sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt, um sicherzugehen, dass es an Ihrem Zielort gegen Parasiten und Krankheiten geschützt ist. Unser kostenloser Newsletter hält Sie über die Ausbreitung von Parasiten auf dem Laufenden und versorgt Sie mit bewährten wissenschaftlichen Informationen, damit Sie Ihr Haustier vor Parasiten schützen können – zuhause und im Urlaub.  

1. Menn, B., Lorentz, S., & Naucke, T. J. (2010). Imported and travelling dogs as carriers of canine vector-borne pathogens in Germany. Parasites & Vectors, 3(1), 1-7. https://doi.org/10.1186/1756-3305-3-34 

2. Hansford, K. M., Pietzsch, M. E., Cull, B., Gillingham, E. L., & Medlock, J. M. (2018). Potential risk posed by the importation of ticks into the UK on animals: records from the Tick Surveillance Scheme. Veterinary Record, 182(4), 107-107. https://doi.org/10.1136/vr.10426