Frettchenkrankheiten

Frettchen brauchen auf Reisen einen EU-Heimtierausweis und Schutzimpfungen

Schütze dein Frettchen – Alle Infos zu den häufigsten Frettchenkrankheiten

Frettchen gelten als besonders empfänglich für Viren und Bakterien. Daher ist ein ausreichender Impfschutz bei den pelzigen Raubtieren besonders wichtig. Neben der Staupe gibt es noch andere Krankheiten wie Tollwut, Botulismus, hämorrhagische Pneumonie, Leptospirose, Parvovirose und Hepatitis contagiosa canis (HCC), an denen Frettchen erkranken können. Bei der Frage, wann und wogegen Frettchen geimpft werden sollten, lautet aber die weitverbreitete Meinung gerne: „Frettchen werden geimpft wie ein Hund”. Das ist so nicht ganz korrekt. Infektionskrankheiten von Hunden und Frettchen gleichen sich zwar, und in manchen Fällen können sich die beiden Tierarten sogar gegenseitig anstecken, aber der Hundeimpfstoff ist nur bedingt für Frettchen geeignet. Da Impfstoffe für Frettchen häufig jedoch nur in geringen Mengen hergestellt werden, setzen viele Tierärzte Hundeimpfstoffe als Alternative ein.

Keine Panik, in der Regel werden auch diese gut von den Frettchen vertragen. Grundsätzlich sind Impfstoffe, die explizit für Frettchen abgestimmt sind, aber die bessere Wahl. Hier ist die Wirksamkeit wissenschaftlich erforscht und der Einsatz daher effektiver. Lass dich zu diesem Thema gerne von deinem Tierarzt beraten.

Leptospirose

Eine Leptospirose-Infektion müssen hauptsächlich Frettchenbesitzer mit Tieren in Außenhaltung fürchten. Die Krankheit wird durch Bakterien übertragen, die sich vor allem im Ratten- und Mäuseurin infizierter Tiere befinden. Eine sehr hohe Ansteckungsgefahr besteht dadurch in den von Überträgertieren verunreinigten Gewässern. Das betrifft in erster Linie Hunde, die sich gerne einmal in Pfützen, Flüssen und Seen suhlen. Aber auch Menschen, die mit infiziertem Tierurin in Kontakt kommen, können sich anstecken. Explizit sind Wassersportler, Angler oder Kanalarbeiter Leptospirose-gefährdet.
Ein für Frettchen auf seine Wirksamkeit geprüfter und zugelassener Impfstoff existiert nicht. Ob für Hunde zugelassene Impfstoffe gegen Leptospirose bei Frettchen schützen können, ist derzeit nicht bekannt.

Parvovirose

Die Aleutenkrankheit der Nerze, wie auch die Nerzenteritis, werden durch Parvoviren hervorgerufen. Trotz identischer Virengattung unterscheidet sich die Infektion aber von der der caninen bzw. felinen Parvovirose. Die Krankheit zeigt sich bei Frettchen nur selten klinisch. Mögliche Symptome sind dann Apathie, Gewichtsverlust, Nahrungsverweigerung, struppiges Fell und vermehrte Flüssigkeitsaufnahme. Im Endstadium treten auch Leber- und Nierenversagen auf. Schwere Symptome wie blutiger Durchfall, die bei an Parvovirose erkrankten Hunden und Katzen auftreten, konnten bei Frettchen noch nicht beobachtet werden.  Ob daher eine Impfung sinnvoll ist, muss der Tierarzt von Fall zu Fall entscheiden.

Gesund und glücklich statt krank. Warum Impfen immer Sinn macht! Wann haben Sie das letzte mal den Impfpass von ihrem Lieblingstier kontrolliert?

Staupe

Bei Frettchen tritt am häufigsten die nervale oder die atemorganbetreffende Form von Staupe auf. Bei diesen Formen der Infektion sind die Heilungschancen sehr gering, bis gar nicht vorhanden. Die Staupe oder auch Carré-Krankheit, ist eine hochansteckende Virusinfektion, die mit dem menschlichen Masernvirus verwandt ist. Nach der Ansteckung (Tröpfcheninfektion) über den Kontakt mit erkrankten Frettchen oder Hunden, setzt sich der Erreger im Atmungstrakt (respriratorisch), Verdauungstrakt (gastrointestinal) oder auch im Nervensystem fest und ruft dort verschiedene Symptome hervor. Eine spezifische Behandlung gibt es nicht, somit ist die Impfung die einzig wirksame Vorbeugungsmaßnahme.

Tollwut

In West- und Mitteleuropa kann die Tollwutsituation – nicht zuletzt aufgrund der flächendeckenden Pflichtimpfungen bei reisenden Haustieren sowie der systematischen Immunisierung von Wildtieren – als günstig eingestuft werden. Die Tollwut gehört zu den am längsten bekannten und bedrohlichsten viralen Infektionskrankheiten. Unter anderem weil Tollwut nach wie vor nicht heilbar ist. Die Virusinfektion ruft eine Gehirnentzündung und unter Umständen eine Rückenmarksentzündung hervor.

Grundimmunisierung beim WohnungsfrettchenGrundimmunisierung beim Gehegefrettchen
im ersten Lebensjahr / 10 Lebenswochen – Staupe
im ersten Lebensjahr / 12 Lebenswochen – Staupe und Tollwut
Auffrischungsimpfung beim WohnungsfrettchenAuffrischungsimpfung beim Gehegefrettchen
in den folgenden Lebensjahren / jährlich – Staupe
in den folgenden Lebensjahren / jährlich – Staupe und Tollwut

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