Bordetellen bei Katzen

Bordetella bronchiseptica gehört zu den bakteriellen Primär-Erregern des Katzenschnupfens

Bordetella bronchiseptica gehört zu den bakteriellen Primärerregern des Katzenschnupfens

Bordetella bronchiseptica (Bb) gehört neben Chlamydia felis zu den bakteriellen Primär-Erregern des Katzenschnupfens und kann eine Erkrankung des oberen Atemtraktes hervorrufen. Bei der Entdeckung des Erregers im Jahr 1911 durch Newell S. Ferry gingen die Forscher fälschlicherweise davon aus, dass das Bakterium Bordetella bronchiseptica der Krankheitserreger der Hunde-Staupe sei.

Erst einige Zeit später erkannten Wissenschaftler, dass der Erreger bei mehreren Säugetieren – darunter Hunde, Katzen und Schweine – eine bakterielle Infektion der Atemwege auslöste. Zudem entdeckten sie, dass an diesen Erkrankungen oft auch noch andere Bakterien oder Viren beteiligt waren. Man spricht in diesem Zusammenhang von opportunistischen Erregern. Das bedeutet, dass für eine Erkrankung nicht der Erreger alleine, sondern in der Regel auch noch andere Faktoren notwendig sind.

Der Hauptauslöser für den Ausbruch der Krankheit ist in den häufigsten Fällen Stress. Ursachen hierfür sind das Absetzen von der Mutter, eine Geburt, der Aufenthalt in einer Katzenpension, der Besuch einer Katzenausstellung, schlechte Hygiene oder eine Infektion mit einem anderen Erreger. Einer besonders hohen Ansteckungsgefahr unterliegen kleine Katzenbabys, die sich während der Geburt mit dem Bakterium Bordetella bronchiseptica bei ihrer Katzenmama anstecken. Sie laufen auch Gefahr, mit einem besonders schlimmen Krankheitsverlauf zu kämpfen, weil die Kitten noch schwach, ungeimpft und häufig immungeschwächt sind.

Unter Umständen muss auch damit gerechnet werden, dass die Kleinen den Kampf gegen die Krankheit verlieren. Neben jungen Kätzchen sind auch Tiere in Mehrkatzenhaushalten, Katzenzuchten, Tierpensionen und Tierheimen stärker gefährdet als Tiere, die alleine gehalten werden. Hier geht die Gefahr vorrangig von latent (symptomlos) infizierten Katzen aus. Die so genannte Carrier (Träger) können das Bakterium unbemerkt an ihre Artgenossen weitergeben. Je nach Umweltfaktoren kann die neu infizierte Katze den Erreger wiederum ausscheiden oder der Bb-Erreger führt bei der Samtpfote nun zu Krankheitssymptomen.

Krankheitsbild & Diagnose

Niesen, Schniefen, gerötete Augen und gelegentlich auch Husten – die ersten Symptome (üblicherweise 3 bis 5 Tage nach der Infektion) ähneln einer typischen Erkältungskrankheit.  Und in der Regel klingt die Erkrankung auch bereits nach 10 bis 14 Tagen wieder ab. Bei jungen Katzenwelpen können sich unter Umständen jedoch lebensbedrohliche Bronchopneumonien entwickeln. Das Bakterium Bordetella bronchiseptica greift die Atemschleimhaut an und löst dabei eine Entzündungsreaktion aus. Lass dich bei Symptomen unbedingt von deinem Tierarzt beraten, er kann dir durch spezielle Untersuchungen von Rachen- oder Nasensekrettupfern die exakte Diagnose für dein Lieblingstier erstellen.

Die ersten Symptome ähneln einer typischen Erkältungskrankheit.

Behandlung & Vorbeugung

Leider gelingt die vollständige Abtötung der Bakterien trotz antibiotischer Therapie nicht immer. Unter der Anleitung deines Tierarztes darfst du dich deshalb auch zuhause noch um die Genesung deines Lieblings kümmern. Regelmäßiges Entfernen von Augen- und Nasensekret gehört nunmehr ebenso zu deinen Pflichten, wie für ausreichend Hygiene an den Lieblingsplätzen deines Stubentigers zu sorgen. Wenn du mehrere Tiere hältst und die Gefahr einer latenten Infektion besteht, solltest du unbedingt Stresssituationen vermeiden. Damit kannst du bereits einem Ausbruch präventiv vorbeugen.

Zoonose

Bei Bordetella bronchiseptica (Bb) handelt es sich um einen sogenannten Zoonoseerreger, der von der Katze auf den Menschen übergehen kann. Sowohl bei der Katze als auch beim Menschen kann das Bakterium zu Erkrankungen der oberen Atemwege führen. Besonders gefährdet sind immunschwache oder alte Menschen. Um das Risiko einer Übertragung zu mindern, solltest du im Umgang mit deinem Lieblingstier bestimmte hygienische Vorkehrungen treffen, wie zum Beispiel Händewaschen und Gesichtskontakt vermeiden. Besser du schützt dich und deinen Vierbeiner bereits im Vorfeld, indem du die Krankheit erst gar nicht ausbrechen lässt. Mit einer intranasalen Impfung gegen B. bronchiseptica verhinderst du eine Infektion deiner Katze und senkst damit auch das Ansteckungsrisiko für dich.

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