Parvovirose

Die Parvovirose wird durch verschiedene Varianten des caninen Parvovirus hervorgerufen

Die Parvovirose ist eine hochansteckende Viruserkrankung bei Hunden – Mehr zu Ursachen, Symptome und Behandlung

Eine Infektion kann fatal sein

Achtung bei Durchfallerkrankungen! Dein Lieblingstier könnte sich mit der sogenannten Parvovirose –  auch bekannt als Hundeseuche – angesteckt haben. Eine Untersuchung im Jahr 2009 zeigte, dass über 71 % der überprüften Hunde mit Durchfall positiv auf Parvoviren getestet wurden (Decaro et al., Detection of canine parvovirus type 2c by a commercially available in-house rapid test, 2009). Parvovirose ist eine hoch ansteckende und in einigen Regionen noch weit verbreitete Viruserkrankung und eine der häufigsten infektiösen Todesursachen bei Hunden.

Die Parvovirose wird durch verschiedene Varianten des caninen Parvovirus (CPV 2a, 2b und 2c) hervorgerufen, einem sehr widerstandsfähigen Virus, welches noch Wochen bis Monate in der Umwelt überleben kann. Die verantwortlichen Erreger werden von erkrankten Tieren massenhaft mit Kot und Urin ausgeschieden: Ein Gramm Kot kann rund eine Million Hunde anstecken. Die größte Bedeutung hat inzwischen die Variante 2c, die in vielen Ländern – u.a. Spanien, Deutschland und Großbritannien – vorkommt und nicht selten zu lebensbedrohlichen Erkrankungen führt.

Vor allem Welpen mit ungenügendem Schutz und ungeimpfte Hunde sind der erbarmungslosen Seuche schutzlos ausgeliefert. Tragischerweise sterben Welpen, auch wenn sie die akute Phase überstanden haben, häufig noch vor dem Erreichen ihres dritten Lebensmonats an den Folgen einer Entzündung des Herzmuskels. Die Tiere können noch Jahre später aufgrund einer Organschädigung durch das Virus an Herzversagen sterben. Bei Dobermannpinscher, Rottweiler und Deutschem Schäferhund wird außerdem von einer erhöhten Anfälligkeit (Rasseprädisposition) für diese Erkrankung ausgegangen.

Was bewirkt die Parvovirose?

Das canine Parvovirus benötigt für seine Vermehrung Zellen mit einer hohen Teilungsrate, sodass sich der Erreger gerne in der Darmschleimhaut und dem Knochenmark ansiedelt. Eine Behandlung der Virusinfektion selbst ist nicht möglich, es kann nur versucht werden, die Symptome wie Erbrechen, Durchfall, Fieber und Dehydratation unserer Vierbeiner zu lindern. Entsprechend zweifelhaft bleibt die Prognose. Die Infektion des Knochenmarks führt zu einem ausgeprägten Mangel an weißen Blutkörperchen (Leukopenie), wobei die Lymphozyten besonders betroffen sind. Dies hat eine Schwächung des Immunsystems (Immunsuppression) zur Folge, die wiederum Sekundärinfektionen mit Bakterien oder dem caninen Coronavirus (CCV ist der Parvovirose sehr ähnlich) begünstigt.

Welche Symptome verursacht die Hundeseuche?

Der Schweregrad der Parvovirose hängt von mehreren Faktoren ab. Nicht nur das Alter und die Immunstärke unserer Hunde beeinflussen den Grad der Erkrankung, sondern auch die Infektionsdosis. Eine gute Hygiene kann also zum Beispiel verhindern, dass Welpen mit großen Virusmengen in Kontakt kommen. Hat sich ein Hund angesteckt, kommt es in der Regel nach 4 bis 7 Tagen zu einem akuten Verlauf mit plötzlichem, starkem und anhaltendem Erbrechen. Kurz darauf setzt wässriger, oft blutiger Durchfall ein. Die Tiere können bis zu 41,5°C Fieber bekommen oder im Verlauf der Krankheit an Untertemperatur leiden. Aufgrund von Durchfall und Erbrechen sind die Tiere schnell dehydriert. Zu Todesfällen kommt es vor allem bei Junghunden in Folge von einer Blutvergiftung oder einem Endotoxinschock (der Endotoxinschock ist die häufigste Form des septischen Schocks).

Wie kann sich mein Hund anstecken?

Die Ansteckung erfolgt vorwiegend durch die Aufnahme von infiziertem Kot über verunreinigtes Futter. Sie kann aber auch zum Beispiel durch das Belecken von Fell und Händen, Teppichen oder Kleidern (Risiko: kotverschmutzte Schuhe) erfolgen. Andere Sekrete oder Exkrete spielen hier nur eine geringe Rolle. Auch eine direkte Übertragung des Virus von Hund zu Hund ist selten.

Impfung gegen die Parvovirose ist wichtig (Core-Impfung)

Wie kannst du dein Lieblingstier schützen? Der wirksamste Schutz ist eine gegen alle Varianten (CPV 2a, 2b und 2c) des Virus schützende Impfung im Welpenalter. Eine Impfung kann bereits ab einem Alter von 4 Wochen eingesetzt werden. Wichtig für die Ausbildung einer wirksamen Immunität ist eine korrekt durchgeführte Grundimmunisierung. Nach erfolgter Grundimmunisierung müssen die Hunde regelmäßig Auffrischungsimpfungen bekommen. Falls du dir unsicher bist, ob dein Hund an der Hundeseuche erkrankt ist, wende dich gleich an deinen Tierarzt. Er kann dir auch bei weiterführenden Fragen zum Thema Parvovirose oder der Impfung deines Lieblingstiers weiterhelfen.

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