Auch unsere Miezen haben so etwas wie einen Katzenknigge – mehr zur Begrüßung unserer Samtpfoten
Unsere kleinen Stubentiger sind so verschieden in Gestik, Mimik, Lautsprache und Benehmen, dass wir nur selten ein katzenspezifisches Verhalten ausmachen können. Was ist typisch Katze? Klar ist, dass sie uns wohl stets aufs Neue überraschen und das kann schon bei der Begrüßung los gehen. Während die eine nur anerkennend den Kopf streckt, kann die andere nicht genug Körperkontakt erfahren. Dabei spielt es in den seltensten Fällen eine Rolle, wie lange Mensch und Tier voneinander getrennt waren. Wie begrüßt dich deine Mieze? Erkennst du irgendein Verhalten wieder?
Die passive Begrüßung
Dass das Lieblingstier nicht sofort gesprungen kommt, sobald sich die Tür öffnet, ist kein Zeichen von fehlender Zuneigung. Eventuell hat die Samtpfote gerade geschlafen und konnte sich noch nicht aufraffen, oder du kommst eh entgegengelaufen und sie spart sich einfach den Weg. Bemerkt hat sie dich aber bestimmt! Kleine Signale zeigen dir: Ich habe dich lieb, auch wenn ich gerade nicht aufstehen will.
Kleine Liebesbekundungen
Neben dem hörbaren Schnurren und dem langsamen Augenblinzeln zeigt das Kätzchen auch mit einem genüsslichen Strecken, dass es ihr gut geht und du in keiner Weise störst. Häufig rollt sich die Katze dabei in die Rückenlage. Auch wenn sie sich, im Gegensatz zum Hund, durchaus auch in der vermeintlich unterwürfigen Position zur Wehr setzen kann, zeugt der angepriesene Bauch bei der Begrüßung durchaus von Vertrauen. Ob sie sich dort aber auch kraulen lässt, ist wiederum sehr charakterabhängig.
Ebenfalls ein Entspannungssignal ist das Gähnen. Gähnt deine Katze zur Begrüßung, zeigt sie dir, dass weder sie für dich eine Bedrohung ist noch sie dich als Bedrohung wahrnimmt. Auf gut kätzisch: Komm nur rein in die gute Stube! Weitere Signale, mit der der Stubentiger seine „offenherzige“ Intension kundtut, sind das Krallen ausstrecken und wieder einziehen, ein sanftes Zucken mit der Schwanzspitze und die weit gespreizten Beinchen und Pfötchen.
Die aktive Begrüßung
Das Entgegenkommen
Natürlich würden wir unser Lieblingstier niemals eintauschen, aber innerlich wünschen wir uns inständig, dass der kleine Fratz uns entgegenspringt, wenn wir nach Hause kommen. Daher kann sich jeder glücklich schätzen, dessen Katze sich bei der Begrüßung gnädiger Weise in unsere Richtung bewegt. Die Geschwindigkeit, in der die Katze ihrer Freude Ausdruck verleiht, ist hingegen wieder mal sehr individuell. Manche Katzen sind so aus der Fassung, dass ihnen beim Entgegensprinten sogar ein kleines Glucksen auskommt. Diese herzerwärmende Szene kann jedoch noch zwei Mal getoppt werden. Erstens, wenn der Stubentiger seine großen strahlenden Augen für einen erwartungsvollen Blick einsetzt. Und zweitens, wenn die Mieze dabei ihren Schweif elegant empor streckt. Bei langhaarigen Rassen hat der aufgerichtete Schwanz dabei fast etwas von einer Fahne – imposant läuft unser Lieblingstier uns damit entgegen. Ein echtes Zeichen von Freude.
Der Kontakt
In der aktiven Begrüßung kommt die Katze zu uns gelaufen und reibt sich an unseren Beinen. Dabei streift sie entweder mit der Seite ihres Gesichts eng an deinem Bein entlang oder startet oberhalb ihrer Stirn und dreht dabei häufig ihren Kopf. Daher kommt es dir so vor, als würde sie versuchen, sich selbst über den Kopf zu streicheln. Einmal rund um dich geschlendert, beendet sie ihren Rundgang gerne damit, dass sie ihren Schwanz einmal um dein Bein legt.
Reagierst du nicht, kann sich dieses ritualisierte Verhalten wiederholen – auch drei, vier oder noch mehrere Male. Zeigst du ihr jetzt dein Entgegenkommen, indem du deinem Lieblingstier über den Kopf streichelst, presst sie gelegentlich ihr Mäulchen an deine Hand oder stupst auffordernd mit ihrem Kopf dagegen. Ambitionierte Samtpfoten versuchen bei der Begrüßung zudem eine höhere Position einzunehmen und springen auf ein Möbelstück mit besserer Ausgangsposition. Auch der klassische Kopf-an-Kopf-Kontakt ist bei vielen unserer Miezen sehr beliebt. Sobald sie deine Aufmerksamkeit erhalten hat, ist die Begrüßung aber auch häufig schon wieder vorbei. Was war passiert?
Duftmarke
Bei den Begrüßungsritualen geht es natürlich auch um Körperkontakt – zumindest zum Teil. Ein wichtiger Part, der ganz beiläufig abläuft und für deine Katze ein größeres Anliegen darstellt als für dich, ist der Austausch von körpereigenen Duftstoffen. Du wirst die Duftnuancen deiner Mieze sicherlich nicht erschnuppern können, aber für dein Lieblingstier mit der feinen Nase sind die marginalen Varianten extrem wichtig. Mit der Weitergabe ihrer Duftnote markiert sie dich nicht nur als ihr Familienmitglied, sondern nimmt auch deinen Geruch auf.
Vielleicht hast du schon einmal beobachtet, dass sich deine Katze kurz nach eurer Begrüßung hinsetzt und anfängt, sich zu putzen? Das geschieht nicht, weil du mit deiner Hose Dreck in die Wohnung gebracht hast, oder sie dich darauf aufmerksam machen will, dass du mal wieder deine Hände waschen könntest. Nein. Katzen können Geruch schmecken. Dieses Phänomen haben wir dir hier noch einmal genauer beschrieben. Auch das herumstreifen während dem Hallo-Sagen dient dem Setzen eigener Duftmarken. Schließlich sollst du sie auch weiterhin „gut riechen können“.
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