Angst vor Gewitter 

Das Welpenalter ist eine wunderbare Zeit! Welpen lernen ihr Zuhause, ihre Familie und ihre Umgebung kennen. Hier erfahrt ihr wie ihr euren Welpen an Gewitter gewöhnen könnt.

Das gibt es zu beachten

Bei jungen Hunden findet die entscheidende Sozialisierungsphase zwischen der 3. und 14. Lebenswoche statt. In dieser Zeit ist es wichtig, dass Welpen so viele Erfahrungen wie möglich machen, um zu selbstbewussten erwachsenen Hunden heranzuwachsen. Jede Situation, an die Welpen in dieser Phase gewöhnt werden, ist später weniger beängstigend – dazu zählt auch Gewitter.

Sowohl Blitze als auch die grollenden Donnergeräusche können vor allem Jungtiere erschrecken. Aber keine Sorge: Unsere einfachen Tipps helfen dir dabei deinen Welpen an Gewitter zu gewöhnen. Und noch ein Vorteil: Das gemeinsame Training kann eure Beziehung weiter stärken.

Wie sich Gewitter auf Hunde auswirken 

Hunde nehmen Geräusche deutlich stärker wahr als wir. Daher können Blitz und Donner äußerst furchterregend für sie sein. Zudem reagieren sie sehr empfindlich auf atmosphärische Veränderungen vor und nach einem Gewitter, wie Luftdruckänderungen, niederfrequentes Donnergrollen und den Aufbau einer statischen Elektrizität. Das kann genügen, um bei einem Hund, der sich bereits vor Gewitter fürchtet, eine Angstreaktion auszulösen. 

Bei Welpen kann die erste Erfahrung mit Gewitter prägend für den Rest des Lebens sein. Welpen werden nicht mit der Angst vor Gewitter geboren, jedoch können sie diese in Folge von negativen Erfahrungen entwickeln. Daher ist es wichtig das Training sorgfältig zu planen und durchzuführen.

Welpen an Gewitter gewöhnen

Da wir kein echtes Gewitter imitieren können, beruht das Training primär darauf den Welpen an eine Vielzahl verschiedener Situationen und Geräusche zu gewöhnen. Das wird ihm helfen auch mit Gewitter fertig zu werden.

Dabei gilt das Trainingskonzept der Desensibilisierung: Spiele deinem Welpen bei normalen Wetterverhältnissen verschiedene Tonaufnahmen von Blitzschlag und Donnergrollen vor. Um deinen Hund nicht gleich zu erschrecken, ist es wichtig bei einer geringen Lautstärke zu beginnen und diese langsam von Mal zu Mal zu steigern. Um deinen Welpen auf keinen Fall zu überfordern, solltest du unbedingt einen erfahrenen Hundetrainer mit ins Boot nehmen.

Wie du bei Gewitter reagieren solltest

Bei einem aufziehenden Gewitter solltest du in jedem Fall deinem Tier einen sicheren Rückzugsort bieten, am besten dort, wo sich dein Welpe besonders wohl fühlt. Ein sicherer Ort kann beispielsweise auch eine Transportbox sein. Um den Rückzugsort so positiv wie möglich zu verknüpfen, kannst du ihn mit dem Lieblingsspielzeug oder der Decke deines Hundes ausstatten. Zudem kannst du dort Leckerlis und Kauspielzeuge verstecken. Sobald sich dein Welpe an seinem Rückzugsort befindet, solltest du ihn in Ruhe lassen. Denn wenn dein Hund sich verstecken möchte, solltest du diesen Wunsch respektieren.

Zudem solltest du in Stresssituationen abrupte Bewegungen vermeiden und mit leiser, sanfter Stimme sprechen. Vermeide Augenkontakt und beuge dich nicht über deinen Hund, denn das kann als Bedrohung verstanden werden. Wenn dein Hund gestreichelt werden möchte, sind lange beruhigende Streicheleinheiten angebracht. Zudem kannst du entspannende Musik laufen lassen, um von den beängstigenden Geräuschen abzulenken.

Denke immer daran die Erfahrung so angenehm wie möglich zu gestalten, um negative Assoziationen zu vermeiden. So solltest du deinen Hund auf keinen Fall schimpfen oder bestrafen, wenn er bei Gewitter Angstreaktionen zeigt, wie zum Bespiel in die Wohnung zu urinieren. Sei stets geduldig und schenke Vertrauen.

Sollte dein Hund trotz unserer Tipps sehr ängstlich auf Unwetter reagieren, lasse dich bitte in deiner Tierarztpraxis beraten.

Die Vorteile des Trainings

Wenn du dich an unsere Tipps hältst, kannst du deinem Welpen Gelassenheit vermitteln, die ihm helfen wird beim nächsten Gewitter bereits weniger panisch zu reagieren. Vielleicht kannst du sogar beobachten, dass er auch in anderen Situationen selbstbewusster wird. Durch das gestärkte Vertrauen in dich als seine Bezugsperson entsteht eine enge Bindung, die allen Wetterlagen gewachsen ist.

Zusammenfassung

Was du tun solltest:

• Gewöhne deinen Welpen schonend an Gewittergeräusche.
• Richte einen Rückzugsort ein.
• Spiele ruhige Musik während des Gewitters ab.
• Bleibe selbst ruhig und entspannt!

Was du nicht tun solltest:

• Angstreaktionen bestrafen.
• Deinen Hund im Training überfordern.
• Die Angst vor Gewitter einfach ignorieren.
• Bei Gewitter selbst hektisch oder panisch werden.