Es sind die kleinen Fehler und Schwächen, in die wir uns verlieben
Behinderte Tiere – Eine Behinderung kann jeden treffen! Das gilt nicht nur für Menschen – auch Tiere können ein sowohl physisches als auch psychisches Handicap haben. Es kann zwischen drei unterschiedlichen Ausgangsformen unterschieden werden: Behinderung seit der Geburt, durch einen Unfall oder durch Krankheit. Da es unzählige Arten von Behinderungen gibt, können wir in diesem Artikel natürlich nicht auf alle Varianten und Ausprägungen eingehen. Wir versuchen jedoch, dir hier eine kleine Übersicht zu liefern, worauf du bei unseren hilfebedürftigen Lieblingen achten musst.
Tiere mit Handicap adoptieren
Behinderte Tiere – Was muss vorher geklärt werden?
Natürlich musst du dich, bevor du einen Hund oder eine Katze adoptierten willst, mit einigen Dingen auseinandersetzen. Habe ich genug Zeit, um für meinen Liebling zu sorgen und ihn genügend zu beschäftigen? Existieren die finanziellen Mittel, um die Kosten, die sowohl anfangs (Anschaffung) als auch dauerhaft (Futter, Tierarztbesuche, Versicherung etc.) anfallen zu begleichen? Steht genügend Platz zur Verfügung, um dem Hund/ der Katze ein schönes Leben zu bieten? Das sind nur drei von vielen Fragen, die du dir stellen solltest. Wenn du dir jedoch überlegst, einem behinderten Tier ein neues Zuhause zu schenken, wird die Liste der zu klärenden Fragen mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit umfangreicher ausfallen. Durch häufig teure Behandlungen und Operationen spielen zudem der Kosten- und Zeitfaktor oft eine deutlich größere Rolle.
Lieblingstier mit Handicap
Selbstredend ist es nicht ausgeschlossen, dass dein sonst gesundes Lieblingstier im Laufe seines Lebens ein Handicap entwickelt. Ein Unfall oder eine schwerwiegende, lange Krankheit können unter anderem Gründe dafür sein. Eine Behinderung ist natürlich erst einmal eine neue Situation, sowohl für das Tier, als auch für den Halter. Doch keine Angst! Unsere vierbeinigen Freunde finden sich oftmals sehr schnell damit zurecht und das Wichtigste: In den meisten Fällen genießen sie auch ihr Leben!
Aber warum nicht unterstützend zur Seite stehen? Natürlich gibt es – je nach Art der Beeinträchtigung – Möglichkeiten, deinen Schützling bei der Bewältigung des Tagesablaufs zu helfen
Behinderte Tiere: Beeinträchtigung des Sehvermögens
Ein Beispiel findet sich bei blinden Katzen und Hunden. Sie benötigen eine gleichbleibende Umgebung in den heimischen vier Wänden, um gut zurechtzukommen. Aus diesem Grund solltest du deine Möbel oder andere Alltagsgegenstände, die auf dem Boden liegen, nicht allzu oft verschieben. So kann sich dein Lieblingstier an sein Umfeld gewöhnen und kommt meist erstaunlich gut damit klar. Auch beim Gassi gehen kannst du deiner Fellnase helfen, indem du sie vor potenziell gefährlichen äußeren Einflüssen (wie Scherben auf der Straße, steile Abhänge o.ä.) schützt. Die Hörleistung blinder Lebewesen ist um ein Vielfaches stärker ausgeprägt, als bei sehenden. Mache dir diese Eigenschaft zu Nutze und kommuniziere verstärkt über die akustische Ebene.
Behinderte Tiere: Körperliche Beeinträchtigung
Inzwischen gibt es sehr viele Möglichkeiten, Hunden oder Katzen zu helfen, die mit einem körperlichen Handicap geplagt sind. Für Tiere, deren hintere Extremitäten temporär oder permanent gelähmt sind, gibt es beispielsweise eigens entwickelte Rollstühle bzw. Rollwägen. In der Regel gewöhnen sich Vierbeiner relativ schnell an derartige Gerätschaften und die Lebensqualität wird für sie spürbar gesteigert. Auch spezielle Schwimmtherapien oder andere tägliche, kleine Übungen können früher oder später zu einer Verbesserung der körperlichen Situation führen. Lass dich am besten vom Tierarzt deines Vertrauens beraten, er hilft dir sicherlich gerne.
Behinderte Tiere: Neurologische Beeinträchtigung
Nicht nur Menschen können mit neurologischen Beeinträchtigungen auf die Welt kommen oder durch Unfälle oder Krankheiten bleibende Schäden davontragen. Leider können viele diese Nervenerkrankungen noch nicht vollständig geheilt werden. Einige Behinderungen, wie beispielsweise durch Alzheimer, sind auch bei Hunden oder Katzen zu finden. In diesem Fall unterscheiden sich die Symptome auch nicht großartig von der Krankheit bei Menschen. Je nachdem, wie weit die Erkrankung bereits fortgeschritten ist, ist es möglich, dass die Vierbeiner ihre Halter und das gewohnte Umfeld nicht mehr erkennen. Bis zu einem gewissen Grad lindern Futterumstellungen oder Medikamente die Symptome. Auch hier solltest du unbedingt mit einem Tierarzt reden.
Natürlich können nicht alle Hunde und Katzen, sowie Grade der Behinderung über einen Kamm geschert werden, aber alles in allem lässt sich trotzdem sagen: Ein Handicap ist inzwischen in den meisten Fällen kein Grund mehr, das Tier einzuschläfern oder wegzugeben. Jeder Vierbeiner verdient ein tolles Zuhause! Mit Geduld und der richtigen Vorgehensweise können Halter ihrem Vierbeiner tatkräftig bei der Bewältigung des Schicksals zur Seite stehen.
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