Entwurmung bei der Katze

Erfahre hier, warum du deine Katze regelmäßig entwurmen lassen solltest.

Würmer gehören bei Katzen zu den häufigsten Parasiten und sind bei Katzen aller Altersklassen und sowohl bei Freigängern als auch bei Wohnungskatzen ein Thema. Frühzeitig erkannt und behandelt, ist ein Wurmbefall in der Regel kein allzu großes Problem und betrifft die meisten Katzen früher oder später im Laufe ihres Lebens. Jedoch können die Parasiten nicht nur dem Tier schaden zufügen, sondern auch auf den Menschen übertragen werden. Daher solltest du deine Katze regelmäßig entwurmen lassen.

Von den hunderten von Wurmarten weltweit, sind die meisten für deinen Stubentiger nicht relevant. Einige davon sind jedoch auch hierzulande verbreitet und können deine Katze infizieren.

Von diesen Wurmarten sind Katzen im deutschsprachigen Raum am häufigsten betroffen und diese Symptome können sie auslösen:

  • Spulwürmer: Hat die Katze einen Spulwurmbefall, dann meist mit Toxocara cati. Die Würmer, die optisch Spaghetti ähneln, sind die häufigsten Darmparasiten bei Katzen. Die Ansteckung erfolgt über die Umwelt, Beutetiere oder die Muttermilch. Bei einem starken Befall kann es vor allem bei Kitten zu Verdauungsstörungen, aufgetriebenem Bauch („Wurmbauch“) und Wachstumsstörungen kommen.
  • Hakenwürmer: Diese Wurmart kommt nicht ganz so häufig vor wie der Spulwurm und misst nur etwa 1,5 cm. Damit ist sie viel kleiner als dieser. Anders als andere Parasiten dringt der Hakenwurm durch die Haut ein, saugt Blut an der Darmwand und kann Anämie und blutigen Durchfall verursachen. Junge oder geschwächte Katzen sind besonders gefährdet.
  • Bandwürmer: Der Gurkenkernbandwurm (Dipylidium caninum) ist der häufigste Bandwurm bei Haustieren und infiziert diese durch das Verschlucken infizierter Flöhe. Sehr selten ist der Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis). Eine Übertragung auf die Katze ist über das Fressen infizierter Zwischenwirte (z. B. Mäuse) möglich. Der Katzenbandwurm (Taenia taeniaeformis) kommt ebenfalls vor und wird bis zu 60 cm lang. Bei Bandwurmbefall sind häufig die einzelnen Glieder der Würmer im Kot zu sehen. Die Katzen können z. B. Verdauungsprobleme, Gewichtsverlust, Juckreiz um den Anus oder allgemein ein reduziertes Allgemeinbefinden zeigen.
  • Lungenwürmer: Ein Befall mit Lungenwürmern tritt je nach Region bei bis zu 15 Prozent der Katzen auf. Schnecken fungieren für diese Wurmart als Zwischenwirt und werden z. B. über Vögel und Mäuse auf die Katze übertragen, die zuvor eine infizierte Schnecke gefressen haben. Lungenwürmer leben in den Atemwegen der Katze und können Husten, Atemnot und bronchiale Infektionen verursachen.
  • Herzwürmer: Der Herzwurm ist im deutschsprachigen Raum weniger ein Problem, sondern kommt eher im Mittelmeerraum vor. Jedoch können speziell Katzen, die z. B. aus dem Auslandstierschutz nach Deutschland gelangen, von einer Infektion betroffen sein. Zudem begünstigt der Klimawandel eine Verbreitung der Asiatischen Tigermücke und anderer Stechmückenarten, die die Würmer übertragen können. Ein Befall mit Herzwürmern zeigt sich u. a. durch schwere Atembeschwerden, Lethargie sowie weitere Symptome und endet mitunter tödlich.


Deine Katze kann sich also durch die Aufnahme von Wurmeiern über verunreinigte Erde, Kot oder Futter, den Verzehr infizierter Beutetiere, andere Parasiten oder auch über die Muttermilch mit Würmern infizieren. Das erklärt auch, warum nicht nur Freigänger, sondern auch Wohnungskatzen Wurmbefall haben können. Denn die infektiösen Wurmeier werden z. B. über die Schuhe auch in die Wohnung getragen.

So wird ein Wurmbefall bei der Katze nachgewiesen

Ist der Wurmbefall nicht ohnehin im Kot oder im Erbrochenen der Katze sichtbar, erfolgt die Diagnose in der Regel über eine Kotuntersuchung in der Tierarztpraxis. Eine Sammelkotprobe über drei Tage kann hier die Nachweissicherheit erhöhen. Jedoch ist nur eine positive Kotprobe beweisend. Eine negative Kotuntersuchung schließt einen Wurmbefall nicht sicher aus. Sie zeigt nur, dass zum Zeitpunkt der Probenentnahme kein Befall nachgewiesen wurde.

Da einige Wurmarten auch den Menschen infizieren und ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen können, ist eine regelmäßige Entwurmung in jedem Fall sinnvoll. Besonders dann, wenn Kinder, schwangere Frauen, immungeschwächte Personen oder ältere Menschen mit im Haushalt leben.

So können die Würmer bekämpft werden

Je nachdem, welche Wurmart bei deiner Katze nachgewiesen wurde, stehen verschiedene Präparate zur Entwurmung deines Vierbeiners zur Verfügung. Diese Antihelminthika töten die vorhandenen Parasiten ab und stehen je nach Wirkstoff in Form von Tabletten, Spot-on-Präparaten oder Pasten zur Verfügung.

Deine Tierarztpraxis kann dich hierzu und zu den Abständen, in denen deine Katze entwurmt werden sollte, beraten.

Wichtig: Es dürfen nur für Katzen zugelassene Präparate verwendet werden. Wurmmittel für andere Tierarten können für Katzen unverträgliche Inhaltsstoffe enthalten. Das gilt auch für diverse Hausmittel oder Kräutermischungen, die nicht nur in der Regel keinerlei nachgewiesene Wirkung besitzen, sondern deinem Tier im schlimmsten Fall sogar ernsthaft schaden können!

Wie oft sollte die Katze entwurmt werden?

Wie häufig eine Katze entwurmt werden sollte, hängt letzten Endes immer vom individuellen Infektionsrisiko, vom Gesundheitszustand der Katze und vom Gesundheitszustand und der möglichen Gefährdung der Menschen oder anderer Tiere ab, die mit deiner Samtpfote zusammenleben.

Basierend auf den Leitlinien der ESCCAP lässt sich folgendes festhalten.

Entwurmungsschema basierend auf der Art der Haltung:

  • Freigänger: Katzen, die Zugang nach draußen haben und regelmäßig Wildnager wie Mäuse oder Ratten fangen und verzehren, sollten mindestens 4x pro Jahr entwurmt werden. Besser ist eine monatliche Entwurmung.
  • Wohnungskatzen: Bei Wohnungskatzen ist das Risiko, sich mit Würmern zu infizieren, recht gering, aber nicht ausgeschlossen. Entsprechend sollten auch Wohnungskatzen mindestens 1-2x pro Jahr entwurmt werden. Häufigere Entwurmungen oder Kotuntersuchungen sind zu empfehlen, wenn die Katze Kontakt zu kleinen Kindern oder Hunden hat, mit rohem Fleisch (BARF) gefüttert wird und/oder immungeschwächte Personen oder Tiere im Haushalt leben.

Entwurmungsschema basierend auf der individuellen Lebenssituation und anderen Faktoren:

  • Säugende Katze und Katzenwelpen: Da sich Katzenwelpen über die Muttermilch mit Spulwürmern infizieren können, sollten Kitten im Alter von 3 Wochen erstmals und nachfolgend in zweiwöchigem Abstand bis zwei Wochen nach Aufnahme der letzten Muttermilch entwurmt werden. Bei säugenden Katzen wird empfohlen, diese gleichzeitig mit der ersten Behandlung ihrer Jungen gegen Spulwürmer zu behandeln.
  • Flohbefall: Flöhe fungieren als Zwischenwirte für den Gurkenkernbandwurm. Nimmt die Katze also Flöhe bei der Fellpflege auf, kann sie sich darüber auch mit Bandwürmern infizieren. Zu empfehlen ist daher zum einen eine gewissenhafte Flohprävention und eine Entwurmung nach einem etwaigen Flohbefall.
  • Urlaub/Tierpension: Bei Aufenthalt in einer anderen Umgebung / unter anderen Katzen ist es vor und nach dem geplanten Aufenthalt sinnvoll, die Katze zu entwurmen. Empfohlen wird eine Entwurmung etwa vier Wochen vor dem Aufenthalt in der Tierpension oder einer ähnlichen Einrichtung und zwei bis vier Wochen danach.

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