Impfung bei Jungtieren

Welpen, Kätzchen und Kaninchenjungen – Hier erfährst du, wie du die Kleinen von Anfang an sicher vor gefährlichen Krankheiten schützt.

Tierbabys sind unglaublich niedlich. Die Adoption eines Tierbabys bringt neben wahrer Freude aber auch eine gewisse Verantwortung mit sich. Damit dein Schützling ein langes und gesundes Leben führen kann und ihr sorgenfrei in eure gemeinsame Zukunft blicken könnt, ist es wichtig, von Anfang an auf einen sicheren Impfschutz zu achten.

Inhalt

Mein Tierbaby zieht ein. Was muss ich beachten?

Wichtig ist so bald wie möglich einen Ersttermin in einer Tierarztpraxis zu vereinbaren, um grundsätzliche Fragen zu klären und den Gesundheitsstatus deines Tierkindes zu kontrollieren. Ist ein Impfpass bereits vorhanden, bringe diesen unbedingt mit. Dein Tierarzt/deine Tierärztin sieht, welche Impfungen bereits durchgeführt wurden und welche noch ausstehen. Um einen sicheren Impfschutz zu erhalten, ist eine Grundimmunisierung notwendig, die aus mehreren aufeinanderfolgenden Impfungen in kurzen Intervallen besteht.

Wieso sollten Tierkinder geimpft werden?

Tierbabys werden in ihren ersten Lebenswochen durch Antikörper ihrer Mutter (maternale Antikörper) geschützt. Es versteht sich daher von selbst, dass bereits das tragende Muttertier über einen umfassenden Immunschutz verfügen muss. Empfohlen wird daher, dass die werdende Mutter noch vor der Trächtigkeit gegen alle relevanten Infektionskrankheiten geimpft wird. Hunde- und Katzenwelpen kommen ungeschützt zur Welt. Sie erhalten einen Großteil der mütterlichen Antikörper erst beim Trinken der ersten Muttermilch (Kolostrum). Die Menge aufgenommener Antikörper variiert von Tier zu Tier und auch innerhalb eines Wurfes stark. Mit der Zeit werden diese mütterlichen Antikörper vom Organismus der Kleinen abgebaut. Durch Impfungen werden körpereigne Antikörper gegen Infektionskrankheiten aufgebaut, die den Nachwuchs zukünftig schützen. Jedoch können bestehende Restantikörper der Mutter, die Wirksamkeit herkömmlicher Impfstoffe blockieren. So besteht die Gefahr, dass die kleinen Racker ungeschützt und anfällig für Infektionen sind. Der Zeitraum, zwischen langsam abfallender maternaler Antikörper bis hin zum frühestmöglichen Zeitpunkt einer wirksamen Impfung wird auch als immunologische Lücke bezeichnet. Da die Höhe der Restantikörper in der Regel unbekannt ist, versucht man durch zusätzliche Impfungen während dieser kritischen Periode den optimalen Zeitpunkt zu treffen und die Welpen sicher zu schützen.

Impfempfehlungen

Hundewelpen

Um die Gefahr der immunologischen Lücke bei Welpen möglichst gering zu halten, sieht die Grundimmunisierung nach Empfehlungen der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKoVet) für Core-Impfungen so aus:

Ein neuer speziell für Welpen entwickelter Impfstoff wird nicht durch maternale Antikörper neutralisiert und kann daher schon ab vier Wochen eingesetzt werden. So ist dein Welpe mit Sicherheit vor den gefährlichen Erregern geschützt. Erkundige dich in deiner Tierarztpraxis!

Zusätzlich solltest du mit deinem Tierarzt/deiner Tierärztin den Bedarf weiterer Impfungen besprechen. Für eine gute Sozialisierung von Welpen ist der Kontakt zu Artgenossen notwendig. Daher sollte die Impfung gegen den infektiösen Husten, einer Atemwegserkrankung, die v.a. durch den Kontakt zu anderen Hunden übertragen wird und für Welpen besonders gefährlich ist, in Betracht gezogen werden. Viele Hundeschulen und Pensionen setzen einen Impfschutz gegen die zwei häufigsten Erreger Bordetella bronchiseptica und Parainfluenza voraus.

Du möchtest mit deinem Schützling vielleicht einmal verreisen? Dann ist die Tollwut-Impfung gesetzlich vorgeschrieben. Diese ist ab einem Alter von 12 Wochen möglich.

Katzenwelpen

Auch bei Katzen versucht man durch zusätzliche Impfungen während der kritischen Periode den optimalen Zeitpunkt zu treffen und damit einen sicheren Schutz zu erreichen. Daher sieht die Grundimmunisierung nach Empfehlungen der StIKoVet für Core-Impfungen so aus:

Über mögliche zusätzliche Impfungen berät man dich in deiner Tierarztpraxis gern.

Du möchtest mit deinem Schützling vielleicht einmal verreisen? Dann ist die Tollwut-Impfung gesetzlich vorgeschrieben. Diese ist ab einem Alter von 12 Wochen möglich.

Kaninchenjungen

Bei Kaninchen gilt die Impfung gegen die Myxomatose und die Hämorrhagischen Krankheit der Kaninchen (RHD) laut StIKoVet als Core-Impfung. Bei der Wahl des Impfstoffes ist unbedingt darauf zu achten, dass dieser vor beiden RHD-Varianten (RHD1 und RHD2) schützt. Kaninchenkinder sollten so früh wie möglich geschützt werden:

Es gibt einen Impfstoff, der vor allen drei Erregern schützt und nur einmal jährlich wiederholt werden muss. Erkundige dich in deiner Tierarztpraxis!

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