Wie die Leishmaniose weltweit die Gesundheit von Mensch und Tier gefährdet
Inhalt
Infektion
Übertragen wird die Leishmaniose durch Sandmücken. Das sind dämmerungs- und nachtaktive Mücken, die beim Blutsaugen den eigentlichen Erreger der Infektionskrankheit, Leishmania infantum, übertragen. Da sowohl Menschen als auch Tiere infiziert werden können, handelt es sich bei der Leishmaniose um eine Zoonose. Eine direkte Ansteckung zwischen Mensch und Tier ist nicht möglich. Es braucht hierfür immer die Sandmücke als Überträger. Weltweit infizieren sich laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jährlich etwa 700.000 bis eine Million Menschen mit der Leishmaniose.
Neben Insekten kann die Leishmaniose bei Hunden auch über den Deckakt oder vom Muttertier auf die Welpen übertragen werden.
Hierzulande sind aktuell die meisten Fälle der Leishmaniose auf Hunde zurückzuführen, die sich im Urlaub infiziert haben oder aus dem Ausland adoptiert wurden. Da sich die Inkubationszeit über Monate bis Jahre ziehen kann, besteht eine große Gefahr, dass diese Tiere unbemerkt nach Deutschland verbracht werden.
Ausbreitung
Sandmücken fühlen sich bei wärmeren Temperaturen besonders wohl. Sie sind überwiegend in Mittel- und Südamerika, im Nahen Osten und in Europa, hier v.a. im Mittelmeerraum, weit verbreitet. Die steigenden Temperaturen aufgrund der Klimaveränderungen führen jedoch dazu, dass sich die Insekten auch in neue Gebiete (in Europa nach Norden) ausbreiten. Vereinzelt wurden bereits Sandmücken in Deutschland, Österreich und der Schweiz nachgewiesen. 2020 wurde zudem die Autonome Provinz Bozen (Südtirol) als neues Endemiegebiet der Leishmaniose beim Hund bestätigt. Es sind aber auch andere beliebte Urlaubsziele in Norditalien betroffen. So hat sich in den letzten 30 Jahren die Sandmücke im Gebiet des Gardasees ausgebreitet, was zu einem Anstieg der Leishmaniosefälle bei Hunden geführt hat.
Symptome
Die Symptome der Leishmaniose sind sehr vielfältig, da die Erreger mit den Blutzellen in unterschiedliche Organe gelangen können. Häufig tritt bei betroffenen Hunden Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Appetitverlust oder Fieber auf. Die Leishmaniose kann neben Augenentzündungen auch Hautveränderungen wie Haarausfall oder Schuppenbildung und Veränderungen im Blutbild wie Anämie bewirken. Im weiteren Verlauf führt die Krankheit nicht selten zu einer Niereninsuffizienz. Unbehandelt endet eine schwere Form der Leishmaniose bei 95% der Hunde tödlich.
Therapie
Da es keine direkte Behandlungsform für Leishmaniose gibt, können im Krankheitsfall nur die entstandenen Symptome gelindert werden. Die parasitären Erreger werden dadurch nie ganz abgetötet. Es handelt sich stets um eine langwierige und auch teure Therapie, die nicht selten mit starken Nebenwirkungen verbunden ist.
Sicher geschützt in den Urlaub
Unsere Vierbeiner gehören zur Familie und immer mehr Besitzer:innen möchten auch den Urlaub gemeinsam mit ihrem Hund verbringen. Jedoch besteht die Gefahr, die Leishmaniose nach einer Reise in ein gefährdetes Gebiet mit nach Hause zu bringen. Um dies vorzubeugen, empfehlen Tierärzte:innen vor der Reise in ein Endemiegebiet die Kombination aus einer Stechmückenprophylaxe und der Impfung. Es gibt es einen Impfstoff, der mit nur einem Piecks ein ganzes Jahr schützt und 28 Tage nach der Impfung den vollen Impfschutz erzielt. Der Impfstoff allein kann eine Infektion nicht verhindern, schützt aber sicher vor einer schweren Erkrankung. Daher wird zu einer Kombination von Impfung und Stechmückenschutz, unter anderem durch Spot-ons oder speziellen Halsbändern, geraten. Sprich am besten schon früh vor der Reiseplanung mit deinem Tierarzt/deiner Tierärztin, um unbesorgt den Urlaub mit deinem Vierbeiner genießen zu können.
Gebündelte Informationen zur Impfung von Hunden und findest du hier:
Du suchst nach einer Tierarztpraxis?
Dein Tierarzt/deine Tierärztin spielt eine wichtige Rolle für die Gesundheit deines Haustiers. Hier findest du eine Tierarztpraxis in deiner Nähe.