Trotz gut polsterndem Fell, können auch Katzen frieren. Doch wie kalt darf es sein?
Der erste Schnee muss noch gar nicht gefallen sein, da merken Katzenbesitzer schon: oh weh, die Mieze ist nicht gut drauf! Aber, ab wann frieren Katzen? Die meisten Katzen zeigen sich -ähnlich wie wir Menschen- nicht unbedingt begeistert vom kalten Winter. Prinzipiell haben sie aber das sprichwörtliche „dickere Fell“ und frieren erst wesentlich später als ihre Frauchen oder Herrchen.
Es ist jedoch nicht nur die Temperatur, die der Samtpfote zu schaffen macht. Die dauerhaften Regenfälle lassen Katzen schier durchdrehen. Finden sie heraus, dass es nicht nur vor dem Wohnzimmerfenster Bindfäden regnet, sondern auch das Schlafzimmer- und das Küchenfenster benässt wird, ist der Frust groß.
Der vorwurfsvolle Blick trifft Katzenhalter jedes Jahr aufs Neue wie ein Stich ins Herz. Und nein, es ist nicht das Wetter, welches schuldig ist, nein, es sind wir.
Wir Katzenbesitzer, die es nicht für nötig halten, dem Herbstregen ein baldiges Ende zu bereiten. Aber auch wenn es nicht regnet, ist die Laune der sonst so fröhlichen Mieze getrübt. Draußen ist es zu kalt und drinnen zu langweilig.
Am besten du nimmst dir bei einem Freigänger den November Urlaub, sodass du alle drei Minuten die Haustür öffnen kannst. Diesmal musst du ihn vielleicht wieder in den heimeligen Wohnbereich lassen – das nächste Mal wieder die Freiheit schenken.
Wer da eine Katzenklappe hat, ist durchaus im Vorteil. Viele Katzenhalter werden sich in der Übergangszeit zum Winter einiges einfallen lassen müssen, um der beleidigten Fellnase das Leben einigermaßen zurecht zu rücken.
Ein neues Kuschelkissen, ein neues Spielzeug und ganz viele Leckerlis. Keine Sorge, es darf vom Lieblingsfutter auch gerne ein wenig mehr sein, denn etwas Winterspeck hält ja bekanntlich warm – aber Vorsicht, alles natürlich nur in Maßen und im Frühjahr muss die Gewichtszunahme wieder runter. Aber nicht nur Freigänger verändern in der Übergangszeit ihr Verhalten. Auch der anhängliche Stubentiger merkt, wie die Kälte langsam durch den Wohnraum kriecht. Jetzt genügt häufig der Kuschelplatz im Kratzbaum nicht mehr – es werden Besitzansprüche im Bett von Frauchen und Herrchen gestellt.
Allgemein ist jetzt viel Zeit für das Ruheplätzchen eingeplant. Denn der Katzenkörper geht in den Energiesparmodus.
Genetischer Wärmeschutz
Je nachdem wie offensichtlich der Temperaturwechsel ausfällt, passen sich Katzen mit einer ordentlichen Fellzulage an. In der Regel gilt: im Herbst tauscht der Vierbeiner sein dünnes Sommer- gegen ein flauschiges Winterfell mit einer ordentlichen Portion Unterwolle.
Mit diesem nachwachsenden Kälteschutz halten Katzen sogar Temperaturen bis zu -20 Grad aus. Bei reinen Hauskatzen, bei denen extreme Temperaturunterschiede meist ausbleiben und künstliches Licht den Tagesrhythmus beeinflusst, kann der Fellwechsel jedoch ausbleiben oder nur sehr gering ausfallen.
Doch selbst Freigänger mit schützender dicker Wolle haben nicht immer Lust, sich den Außentemperaturen zu stellen. V.a. ältere Katzen frieren schneller und sträuben sich vor dem nasskalten Wetter im Winter.
Eine Ausnahme gilt auch für Katzenwelpen: junge Kätzchen brauchen in den ersten Monaten einen warmen Schlafplatz, da sie noch kein voll ausgebildetes Fell besitzen. Auch bestimmte Spezialrassen vertragen keine kalten Temperaturen. Am besten du hörst auf deine Katze. Sie wird dir bald zeigen, was sie vom Winter hält.
Katzen im Winter
Für Freigänger sollte vor allem im Winter rund um die Uhr ein Zugang zu einem Plätzchen sein, an dem sie sich aufwärmen können. Auch wenn sich die frostigen Temperaturen noch in Grenzen halten, so gilt auch hier: nicht jede Katze ist gleich empfindlich, kranke oder ältere Tiere frieren schneller.
Gefährlich kann auch Nässe und starker Wind sein. Verliert die Unterwolle durch Feuchtigkeit ihre isolierende Funktion, ist sehr schnell die Gefahr einer lebensbedrohlichen Unterkühlung gegeben.
Im Winter haben Katzen neben der Temperatur aber auch mit anderen kältebedingten Umständen zu kämpfen. Der Boden ist gefroren und die Notdurft im Garten zu einer echten Herausforderung geworden. Auch die Beutetiere sind rar geworden. Achte also darauf, dass dein Freigänger vor allem im Winter stets Zugang zu einer Katzentoilette und ausreichend Futter hat.
Wenn du tagsüber arbeitest und keine Katzenklappe zur Verfügung steht, solltest du nach Alternativen der Unterbringung Ausschau halten. Gegebenenfalls existiert eine Gartenscheune, ein Zugang über den Balkon oder du baust bzw.
kaufst für dein Lieblingstier einen isolierten oder beheizten Katzenunterschlupf. Ideal ist eine windgeschützte kleine Hütte, die innen isoliert (zum Beispiel mit Kork) und mit Decken und Stroh ausgelegt ist. Hier kann sich deine Samtpfote auch bei strengem Frost kuschelig einrollen.
Ist die Katze bei kaltem Wetter im Haus, kann sich auch schnell Langeweile ausbreiten. Achte darauf, dass dein Freigänger auch im Winter genügend Abwechslung erhält. Richte feste Spiel- und Schmusezeiten ein und biete deinem Lieblingstier auch während deiner Abwesenheit genügend Spielzeug und Ablenkung. Ansonsten sucht sich dein Wintermuffel schnell Alternativen und dafür sorgt die reich dekorierte Weihnachtszeit ganz von allein.
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