Katzen erziehen

Katzen sehen ihre Herrchen und Frauchen nicht als Rudelführer

Katzen lassen sich nicht erziehen? Wie es klappen kann, erfährst du hier

Katzenerziehung ist kein Ding der Unmöglichkeit, auch wenn viele behaupten „Katzen lassen sich nicht erziehen“. Die Vorstellung, dass Stubentiger sich nichts sagen lassen, rührt vor allem aus ihrem Wesen. Katzen sehen ihre Herrchen und Frauchen nicht als Rudelführer. Wenn überhaupt, sind sie hierarchisch ebenbürtig. Das heißt aber nicht, dass sie keine „Kompromisse“ eingehen oder dir einen „Gefallen“ tun. Tiere erziehen braucht stets Geduld und Zeit. Schließlich lässt sich eine Bitte oder ein Befehl nicht wörtlich vermitteln. Da Katzen dich nicht als Oberhaupt anerkennen, braucht ihr Training aber vor allem eins: Persönlichen Mehrwert für die Samtpfote. Findest du ihn, kannst du auch Katzen erziehen.

Die Erziehung

Im Gegensatz zum Hund, setzt die Katze gerne ihren Willen über die Anordnung ihrer Menschen. Mit anderen Worten, sie hat ihren eigenen Kopf und lässt sich nicht gerne etwas sagen. Im Umgang mit dir, testet sie immer mal wieder, wie weit sie bei dir gehen kann. Dass du ihr böse bist, hält sie aber noch lange nicht davon ab, erneut etwas anzustellen. Dabei merkt sie ganz genau, wie gerade deine Stimmung ist. Durch ihre Sensibilität merken Katzen bereits kleinste Stimmungsschwankungen. Sie orientiert sich dabei an deiner Stimme, der Körpersprache und unter Umständen daran, ob sie sich von dir „angegriffen“ fühlt.

Positive Bestärkung

Nichts läuft ohne Belohnung – Ob sie sich jetzt anders verhält und zum Beispiel die Krallen einfährt, hängt vor allem damit zusammen, ob sie etwas für ihre Unterlassung erwartet und ob es sich lohnt. Diese sogenannte positive Bestärkung, ist eine der wichtigsten Methoden in der Katzenerziehung. Macht sie etwas richtig und kann damit Streicheleinheiten oder Leckerchen erwarten, verknüpft sie ihr Verhalten mit etwas Positivem. Sie ist gewillt, ihr Handeln anzupassen und weiterhin eine positive Resonanz zu erwarten. Sie lernt quasi, dass ihr das von dir gewünschte Verhalten mehr bringt.

Um das Missfallen der Tat auszudrücken, kannst du auch ein Wort definieren, mit dem sie etwas „Falsches“ identifizieren soll. Doch das wichtigste ist hierbei, dass du ihr sofort eine Alternative bietest und diese Tat dann wiederum belohnst. Ein Beispiel: Deine Katze stutzt ihre Krallen am Sofastoff. Nicht gerade erfreut darüber, hebst du nur leicht deine Stimme und sagst „Nein“ oder „Lass das“ um dein Missfallen kund zu tun. Jetzt hebst du deinen Stubentiger an und trägst ihn zu seinem Kratzbaum. Sobald er sich hier seine Krallen stutzt, streichele ihn und suggeriere ihm durch deine Stimme, dass er es diesmal richtig gemacht hat.

Niemals bestrafen

Du darfst in diesen Fällen aber keinesfalls laut werden oder sogar deine Hand erheben. Das Vertrauen zwischen euch ist wichtig für eine harmonische Tier-Mensch-Beziehung und du würdest es dadurch gefährden.

Ein weiteres No-Go ist der „Zimmer-Arrest“. Sperre deine Katze niemals zur Bestrafung in ein Zimmer. Sie würde den Zusammenhang nicht verstehen und unter Umständen panisch reagieren. Allgemein führt eine Bestrafung selten zum Ziel. Wenn sie an Möbeln und Wänden kratzt, tut sie das nicht, um dich zu ärgern. Für sie steht ihr Bedürfnis sich die Krallen zu stutzen im Vordergrund.

Wenn du sie bestrafst und keine Alternative anbietest, weiß sie nicht, wie sie damit umgehen soll – schließlich weiß sie nicht, dass sie etwas angestellt hat. Mit positiver Verstärkung arbeitet (zumindest zu Beginn) auch das Clickertraining. Hier gibt ein kleines Hilfsmittel einen Klicker bzw. Schnalzer von sich. Es wird eingesetzt, sobald etwas richtig gemacht wurde und zusätzlich mit einer Belohnung verbinden. Die Katze kann so eine positive Verknüpfung von dem Klick-Geräusch mit einer Handlung herstellen. Durch das Clickertraining lassen sich mit etwas Geduld sogar kleine Kunststückchen beibringen.

Die Katze lässt sich ungern etwas sagen

Konsequenz

Die Garantie für ein Scheitern jeglicher Erziehungsmaßnahmen ist die Inkonsequenz. Wenn du die „Spielregeln“ änderst, kann deine Katze damit nicht umgehen. Behalte also deine Regeln stets bei. Bekommt deine Katze nie etwas vom Tisch, solltest du das unbedingt beibehalten. Selbst wenn du ein Häppchen an Weihnachten nur als Ausnahme betrachtest, hast du deine Katze damit schon verwirrt und sämtliche Erziehungsmaßnahmen könnten zunichte sein. Sind die Regeln einmal klar definiert, müssen sie von allen Personen im Haushalt konsequent und ohne Ausnahme durchgesetzt werden. Denke daran, dass du auch deinen Gästen erklärst, was für deinen Vierbeiner erlaubt und was verboten ist.

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