Zecken und Flöhe – Fragenkatalog

Dein Lieblingstier beherbergt eine Zecke – Was kannst du tun?

Schütze dein Haustier vor einem Befall mit Zecken, Flöhen oder anderen Parasiten

Dein Lieblingstier hat eine Zecke mitgebracht – Was kannst du tun?

Zecken sollten schnellstmöglich entfernt werden, denn je länger der Saugvorgang dauert, desto wahrscheinlicher ist die Übertragung von Krankheitserregern. Nach der Entfernung solltest du den Blutsauger töten und dein Lieblingstier nach weiteren Zecken absuchen.

In den folgenden Wochen ist es wichtig, dass du dein Haustier genau beobachtest, um eventuell auftretende Krankheitszeichen so früh wie möglich festzustellen. Bei Apathie, Appetitlosigkeit, Fieber, Erbrechen oder Durchfall musst du mit deinem Liebling sofort zum Tierarzt.

Wie kannst du eine Zecke entfernen?

Vermeide den Einsatz von Benzin, Nagellackentferner, Öl, Klebstoff, Alkohol o. ä. – unter Stress sondert die Zecke infektiöse Sekrete ab. Entferne die Zecke mit einer Zeckenzange, einer Pinzette, einer Zeckenkarte oder einem Zeckenlasso.

Beachte, dass du die Zecke möglichst an der Einstichstelle und mitsamt den Mundwerkzeugen greifst und den Parasit nicht zerquetschst – nicht mit einem kräftigen Ruck, sondern kontrolliert. Wickel die Zecke anschließend in ein Papier ein und zerdrücke sie mit einem harten Gegenstand.

Achte darauf, dass du den Kontakt mit den Körperflüssigkeiten der Zecke vermeidest. Zum Schluss solltest du noch die Einstichstelle an deinem Lieblingstier und deine Hände desinfizieren. Hier erfährst du mehr.

Was kannst du tun, wenn der Zeckenkopf stecken geblieben ist?

Keine Sorge, sollte der kleine Fremdkörper (Teile des Stechapparates, nicht des Kopfes) in der Haut stecken bleiben, erhöht sich das Gesundheitsrisiko nicht. Er wird nach einiger Zeit meist von selbst abgestoßen.

Dein Lieblingstier hat eine Zecke am Auge, an der Nase oder im Ohr – Wie reagierst du richtig?

Das sind heikle Stellen und allein die Vorstellung, hier mit einer Pinzette ans Werk zu gehen, widerstrebt jedem Herrchen und Frauchen. Doch auch bei einem Befall an diesen empfindlichen Körperstellen sollte sofort gehandelt werden: greife die Zecke notfalls mit bloßen Fingern und ziehen sie vorsichtig heraus.

Falls sich dein Lieblingstier dagegen wehrt, lenke es mit einem Leckerbissen ab. Wenn du dir die Entfernung nicht selbst zutraust, kannst du auch einen Tierarzt aufsuchen. Aber warte auf keinen Fall, bis die Zecke von selbst abfällt.

Wie kannst du dein Lieblingstier schützen?

Präparate gegen Zecken gibt es in Form von Spot-ons, Halsbändern, Kautabletten und Sprays. Spot-ons werden auf bestimmte Hautstellen aufgetragen und je nach Präparat dringt der Wirkstoff entweder durch die Haut in den Blutkreislauf ein oder er verteilt sich über das Hautfett auf dem ganzen Körper.

Halsbänder geben ihre Wirkstoffe langsam und kontinuierlich über einen längeren Zeitraum ab. Tabletten wirken von innen heraus: Die am Wirt haftenden Flöhe und Zecken nehmen den Wirkstoff auf und sterben ab.

Es gibt verschiedene Kautabletten mit unterschiedlichen Wirkdauern. So auch welche, die über einen längeren Zeitraum wirken. Bei der Wahl des Mittels steht dir dein Tierarzt gerne beratend zur Seite.

Wo gibt es Zecken?

Die in Deutschland am häufigsten vorkommende Schildzecke (Gemeiner Holzbock) lebt im Freien, vorzugsweise an Waldrändern, Lichtungen oder Bächen, aber auch in Gärten. Sie liebt Feuchtigkeit und Wärme, ist aber auch bei trockenem oder kühlem Wetter aktiv.

Sie meidet direkte Sonneneinstrahlung und fällt bei einer Temperatur unter 7°C in eine Starre. Zecken bewegen sich am Boden, im hohen Gras, Gebüsch und Unterholz. Sie erklettern die Vegetation bis zu 1,5 Meter und warten, bis ein vorbeikommender Wirt sie abstreift.

Welche Krankheiten übertragen Zecken?

Die Zeckenstiche sind an sich nicht gefährlich, aber während des langandauernden Saugvorgangs kann es zur Übertragung verschiedener Krankheitserreger kommen: Auwaldzecken können die Erreger der Babesiose (Hundemalaria) übertragen, der Gemeine Holzbock die Erreger der Borreliose, die der Anaplasmose und die Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Die FSME ist beim Hund äußerst selten und betrifft nur Tiere mit geschwächtem Immunsystem. Die im Mittelmeerraum vorkommende Braune Hundezecke überträgt zudem die Erreger der Ehrlichiose.

Wie erkennst du Flöhe bei deinem Lieblingstier?

Nicht jeder Hund und jede Katze mit Flöhen kratzt sich intensiv – ein geringer Befall kann lange unbemerkt bleiben.

Der Test mit einem feinzinkigen Kamm und einem feuchten Tuch kann sicherstellen, ob dein Lieblingstier Flöhe hat: Kämme das Fell an mehreren Stellen, am besten entgegen der Wuchsrichtung; Klopfe anschließend den Kamm auf dem Tuch aus und zerreibe die ausgekämmten Partikel.

Bei einem Flohbefall würde sich der Kot der Flöhe rostbraun färben, da er hauptsächlich aus dem verdauten Blut des Wirtstiers besteht. Mache den Test, um sicher zu gehen, auch in der Umgebung, vor allem dort, wo sich dein Lieblingstier gerne aufhält.

Dein Lieblingstier hat Flöhe – Was kannst du tun?

Flöhe sind äußerst resistente Parasiten. Ca. 95% der Flöhe befinden sich bei einem Befall nicht an deinem Lieblingstier, sondern in Form von Eiern, Larven und Puppen in seiner unmittelbaren Umgebung.

Du musst folglich nicht nur dein Haustier von dem Ungeziefer befreien, sondern auch Böden, Decken, Teppiche, Körbchen, eventuell Autopolster u.v.m. Wasche Stoffe und Bezüge wenn möglich heiß aus und sauge die Wohnung wiederholt und gründlich.

Präparate gegen Flöhe sind in unterschiedlichen Formen erhältlich. Eine Wurmkur ist zusätzlich angeraten, da Flöhe auch Bandwürmer übertragen können. Die beste Möglichkeit, sich die aufwendige Prozedur zu ersparen, sind vorbeugende Maßnahmen.

Wie kannst du dein Lieblingstier vor Flöhen schützen?

Es gibt verschiedene Präparate zum Schutz gegen Flöhe (z.B. Kautabletten, Spot-ons, Halsbänder). Dein Tierarzt kann dich eingehend über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Behandlungsmethoden beraten. In allen Fällen gilt jedoch, dass sowohl die empfohlene Dosierung als auch die Anwendungsdauer konsequent eingehalten werden sollten, um die Wirkung zu gewährleisten.

Kannst du dich mit Flöhen „anstecken“?

Eigentlich sind Flöhe treue Fellbewohner. Bei starkem Befall können ausgewachsene Flöhe durch ihre legendäre Sprungkraft aber leicht auf andere vorbeikommende Wirte überspringen.

Außerdem werden Eier, Larven und Puppen oft in einem weiten Umkreis verstreut. Unmittelbar nach dem Schlüpfen suchen die erwachsenen Flöhe springend nach einem Wirt und beginnen mit der Blutmahlzeit.

Hunde- und Katzenflöhe bleiben in der Regel auf ihren bevorzugten Wirten, bei engerem Zusammenleben probieren sie aber gerne auch einmal Menschenblut.

Wo leben Flöhe?

Flöhe werden in zwei Gruppen eingeteilt: Nestflöhe und Pelzflöhe. Erstere halten sich am liebsten am dunklen und trockenen Schlafplatz ihres Wirtes auf, sind lichtscheu und sesshaft; nachts befallen sie den Wirt und verschwinden gleich wieder.

Pelzflöhe hingegen leben im Fell des Wirtstiers, wo sie auch ihre Eier legen. Diese fallen ab und verteilen sich in der Umgebung. Nach 4–5 Tagen schlüpft die erste Larve, die sich von organischem Material aus der Umgebung und von den bluthaltigen Ausscheidungen der adulten Flöhe ernährt.

Die Larven sind sehr empfindlich und leben meist versteckt in Gras und Sand, in Teppichböden und Ritzen. Nach ca. 3 Wochen folgt die Verpuppung. Im Puppenstadium sind die Parasiten weitgehend resistent auch gegenüber Insektiziden, sie können bis zu einem halben Jahr überleben.

Kannst du dich bei deinem Lieblingstier mit Flöhen „anstecken“?

Wie gefährlich sind Flohstiche?

Flohstiche an sich sind nicht gefährlich, jedoch können durch sie Bakterien und Bandwürmer übertragen werden. Bei kleinen Hunden oder Welpen kann ein starker Flohbefall zu einer Anämie (Blutarmut) führen.

Viele Hunde und Katzen reagieren außerdem allergisch: die Flohspeichel-Allergie-Dermatitis (FAD) ist eine Überempfindlichkeit des Immunsystems gegen den Speichel der blutsaugenden Parasiten und die häufigste Allergie bei unseren Lieblingstieren. Katzen können zudem als Reservoirwirt dienen und uns mit der Infektionskrankheit Bartonellose (Katzenkratzkrankheit) anstecken.

Ist eine Zeckenimpfung sinnvoll?

Es gibt keine Impfung gegen Zecken an sich. Hunde können jedoch gegen die durch Zecken übertragbaren Borreliose-Erreger geimpft werden. Der geimpfte Hund bildet Antikörper, die während des Saugvorganges in die Zecke gelangen und die Borrelien dort abtöten. In Risikogebieten kann die Impfung durchaus sinnvoll sein, sie ist aber nicht uneingeschränkt zu empfehlen, da die Impfung mit Nebenwirkungen verbunden sein kann. Die Impfung bietet keinerlei Schutz gegen den Zeckenbefall selbst oder die Übertragung anderer Infektionen. Eine zusätzliche regelmäßige Parasitenprophylaxe bleibt daher unerlässlich.

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